CL018 Die Voyager Mission - Part 2

Shownotes

CL018 - Die Voyager Mission - Part 2: Die Reise in die Unendlichkeit

Die Episode über die Voyager Sonden, ihre Reise in die Unendlichkeit und außerirdisches Leben

Einleitung

Bevor wir uns wieder den Voyager-Sonden widmen, erzählt Eva noch von der geglückten Landung der Asteroidenprobe in der us-amerikanischen Wüste. Denn am 24.September 2023 landete in einem Militärgebiet in Utah (USA) eine Kapsel mit ca. 250 Gramm Material des Asteroiden Bennu.

Asteroidenprobe - Lieferung frei Haus

“OSIRIS-REX“ (die Abkürzung steht für: Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer) war 2016 gestartet und nach zwei Jahren beim Asteroiden Bennu angekommen um Gesteinsproben zu entnehmen und diese anschließend zurück zur Erde zu bringen - allerdings ist Osiris-Rex selbst nicht gelandet, sondern hat die Kapsel mit dem Material in einer Höhe von ca. 100 km abgeworfen. Denn Osiris-Rex ist bereits auf den Weg zu seiner nächsten Mission bzw. dem nächsten Asteroiden: er fliegt nun weiter zu Apophis, der besonders interessant ist, weil er 2029 relativ nah an der Erde vorbei fliegen wird (bei ca. 30.000km). Bei seiner Entdeckung war Apophis für einige Zeit als gefährlich eingestuft, da er die Erde treffen könnte. Neuere Berechnungen haben aber ergeben, dass es keine Kollision geben wird (hört dazu gerne auch unsere Cosmic Latte Folge über Asteroiden (CL008)).

Der Asteroid Bennu könnte eventuell gefährlich werden, und wird von der NASA aktuell auch dementsprechend eingestuft - allerdings kommt er erst in 150 Jahren in unsere Nähe. Und auch wenn die Kollisionswahrscheinlichkeit gering ist, lohnt es sich trotzdem ihn zu erforschen. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Proben von einem Asteroiden auf der Erde gelandet sind: Japan war mit seinen Hayabusa-1 und -2 Missionen das erste Land, dem es gelang, Bodenproben mit einem Raumfahrzeug zurückzubringen.

Die Voyager Mission Part 2: Wie ging es weiter mit den Sonden?

In der letzten Epsiode (CL017), haben wir die beiden Voyager Sonden bei ihrem Start und auf ihre Reise zu den äußeren Planeten begleitet. Dieses Mal geht es weiter bis an die Grenzen des Sonnensystems in Richtung Unendlichkeit.

Nachdem die Voyager-Sonden die geplanten Planeten besucht haben, flogen sie weiter in Richtung interstellaren Raum. 2012 (Voyager 1) bzw. 2018 (Voyager 2) verließen die Sonden die Heliosphäre. Sie bestätigten mit ihren Sensordaten, dass es keinen fließenden Übergang, sondern eine klare, messbare Grenze zwischen Heliosphäre und interstellarem Raum gibt. Zuvor wussten wir auch nicht, wie groß die Heliosphäre ist. Beide Sonden haben die Veränderung in der Plasmadichte in circa der gleichen Entfernung gemessen, bei 120 AE (1 Astronomische Einheit (AE) = mittlere Abstand Erde-Sonne = 150 mio km).

Außerhalb des Sonnensystems?

Entgegen mancher Medienbehauptungen, verließen die Sonden nicht das Sonnensystem, sondern nur die Heliosphäre. Die Heliosphäre ist der Einflussbereich der Sonnenwinde und deren Magnetfelder. Das ist jedoch nicht die Grenze des Sonnensystems, da es dahinter noch transneptunische Objekte gibt, auf die die Gravitation der Sonne einen Einfluss hat. Das Ende des Sonnensystems ist erst dort, wo die Gravitation der Sonne nicht mehr wirkt bzw. genauer gesagt, die Gravitation eines anderen Sterns stärker ist. Die Grenze des Sonnensystems werden die Sonden erst in vielen tausenden Jahren erreichen, nach der Oortschen Wolke (die Oortsche Wolke endet in einer Entfernung von 10.000 AE, die Voyagers sind bis jetzt 161 AE geflogen!).

Die Voyager Golden Record

Die Golden Record ist eine 30 cm große Scheibe aus Kupfer, die als Schutz vor Korrosion vergoldet wurde. Die Platte ist baugleich auf beiden Voyagers befestigt und soll bis zu 500 Millionen Jahre überleben und somit ein Zeugnis über die menschliche Zivilisation abgeben. Auf dieser analogen Scheibe befinden sich 150 Bilder und 100 min Audio. Auf der Vorderseite wurde eine Art Gebrauchsanleitung gedruckt, wie auch eine Karte, die die Position unserer Sonne in Relation zu 14 Pulsaren anzeigen soll. Zur Orientierung wurden die Entfernungen und die Rotationsraten der Pulsare in Binärcode angegeben. Als universeller Decodierungs-Faktor wurde die HI-Wasserstofflinie, 1420 Mhz herangezogen.

Die Drake Gleichung

Wie wahrscheinlich ist es nun, dass es Außerirdische gibt, die mit uns kommunizieren wollen? Das versucht die Drake-Gleichung des Astronomen Frank Drake zu beantworten.

Sie beinhaltet folgende Faktoren:

  • mittlere Sternentstehungsrate pro Jahr in unserer Galaxie
  • Anteil an Sternen mit Planetensystem
  • durchschnittliche Anzahl der Planeten (pro Stern) innerhalb der Ökosphäre
  • Anteil an Planeten mit Leben
  • Anteil an Planeten mit intelligentem Leben
  • Anteil an Planeten mit Interesse an interstellarer Kommunikation
  • Lebensdauer einer technischen Zivilisation in Jahren

Vor allem die letzten Faktoren sind sehr unsicher und spekulativ. Es gibt mehrere Modelle mit der Lösung der Drake-Gleichung. Mit der Zeit wurden die Berechnungen jedoch immer pessimistischer. Sie gehen von optimistischen 100 Zivilisationen in unserer Milchstraße bis zu konservativen Annahmen, dass wir die einzige Zivilisation in der Milchstraße sind. Dass die Voyager Golden Record jemals gefunden wird, ist ohnehin sehr unwahrscheinlich und wenn, dann gibt es die Menschheit wahrscheinlich nicht mehr. In 40.000 Jahren fliegen die Voyagers nämlich erst das erste Mal bei einem Stern vorbei. Und das auch nur in einer Entfernung von 1,7 Lichtjahren von diesem Stern.

Links

Grenze des Sonnensystems

Wo sind die Voyager Sonden? Liveticker

Musik der Voyager Golden Record

Bilder der Voyager Golden Record

Decoding the Golden Record

Die HI Wasserstofflinie

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