CL028 Botschaften von Aliens und das Rätsel des Wow-Signals
Shownotes
CL028 - Das Rätsel des Wow-Signals und Botschaften von Aliens
Die Episode über Botschaften aus dem All, dem Wow-Signal und welche Rolle die Radioastronomie dabei spielt, Signale von Aliens zu empfangen.
Einleitung
In dieser Episode dreht sich alles um Signale aus dem All.
Denn dieses Mal ist Cosmic Latte eine Kooperation mit Netflix Deutschland zum Start der neuen Miniserie "Das Signal" eingegangen.
In "Das Signal" empfängt die Astronautin Paula auf der ISS ein Signal aus den Tiefen des Weltalls, verschwindet allerdings nach ihrer Rückkehr auf die Erde. Ihr Mann (Florian David Fitz) und ihre Tochter entdecken jedoch Hinweise von ihr, die sie zu ihrer sensationellen Entdeckung führen sollen.
Eva und Jana haben sich die Serie schon vorab angesehen und sprechen in dieser Episode daher über ein echtes Signal aus dem Weltall, das in den 1970er Jahren empfangen und dessen Ursprung bis heute nicht geklärt wurde, das Wow-Signal.
Das Wow-Signal
Es heißt tatsächlich so, weil der Entdecker des Signals, der Radioastronom Jerry R. Ehman, auf dem Papierausdruck neben den Daten "WOW!" notierte. Das tat er, weil das, was er da in den Daten gefunden hatte, wirklich wow war. Er abeitete am „Big Ear“-Radioteleskop der Ohio State University, das am 15. August 1977 ein äußerst bemerkenswertes Signal aufzeichnete. Es suchte im Rahmen des Seti-Projekts nach Signalen von außerirdischen Zivilisationen.
Der erste Blick auf die Aufzeichnung ist allerdings wenig spektakulär: ein Haufen 1er, ein paar 2er und 3er und in der zweiten Spalte eine Zeichenfolge: 6EQUJ5
Um diese kryptische Zeichenfolge zu verstehen, muss man die Radioastronomie verstehen.
Exkurs: Radioastronomie
Radioastronomie konzentriert sich auf die Erfassung und Analyse von Radiowellen aus dem Weltraum. Dieser Zweig der Astronomie verwendet Radioteleskope, die entweder einzeln oder als Teil eines Arrays betrieben werden können, um Daten zu sammeln. Techniken wie die Very Long Baseline Interferometry (VLBI) ermöglichen es, Bilder mit hoher Auflösung zu erhalten, indem Daten von mehreren weit voneinander entfernten Teleskopen kombiniert werden.
Ein herausragendes Ergebnis dieser Methode ist das erste Bild eines Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie M87, erzeugt durch ein globales, virtuelles Netzwerk an Teleskopen von der Größe der gesamten Erde (acht Radioteleskope haben 2017 auf der ganzen Welt (u.a. auf Grönland, Antarktis, Hawaii, Europa, Süd- und N-Amerika) zur gleichen Zeit die gleiche Gegend am Himmel beobachtet). Wer genaueres über die Entstehung des ersten Bildes eines Schwarzen Loches erfahren möche, kann gerne in unsere Episode "CL 10 Das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis" reinhören.
Was Radioastronomie so toll macht, ist, dass sie es erlaubt, eine Vielzahl von astronomischen Objekten und Phänomenen zu studieren, die im optischen Spektrum nicht sichtbar sind, und so zu bedeutenden Entdeckungen wie der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung und Pulsaren geführt hat. Ein Vorteil gegenüber optischer Astronomie ist, dass Beobachtungen unabhängig von Tageszeit oder Wetterbedingungen möglich sind, da Radiowellen auch durch Wolken auf der Erde und Staubwolken im Weltraum dringen können.
Was ist das Wow-Signal?
Aber was ist nun das sogenannte "Wow-Signal"? Das starke Radiosignal, das das Radioteleskop 1977 plötzlich erfasste und durch eine ungewöhnliche Folge von Zahlen und Buchstaben (6EQUJ5) gekennzeichnet war, stellt die Intensität des Signals im Vergleich zum Hintergrundrauschen dar.
Wenn kein Signal gemessen wurde, dann wurde gar kein Symbol aufgezeichnet, empfing es ein Signal, wurde es, je nach Stärke mit den Ziffern von 1 bis 9 bezeichnet bzw. bei noch stärkeren Signalen mit den Buchstaben von A bis U, wobei “U” das Maximum darstellte und einem Signal entsprach, das 30-Mal stärker war als das Hintergrundrauschen.
Das Wow-Signal dauerte 72 Sekunden, stieg schnell an auf ein Maximum von U und fiel ebenso schnell ab, was darauf hindeutet, dass es von einem Punkt außerhalb unseres Sonnensystems stammte, da die Erddrehung die Beobachtungsdauer eines solchen Signals begrenzt. Die Frequenz des Signals, 1420 MHz, ist besonders interessant, da sie der natürlichen Radiostrahlung von neutralem Wasserstoff entspricht und von Astronomen zur Beobachtung des Universums genutzt wird.
Dies, sowie die Tatsache, dass das Signal nur einmal empfangen wurde und keine irdische oder natürliche Quelle eindeutig identifiziert werden konnte, wecken Spekulationen über einen möglichen außerirdischen, künstlichen Ursprung. Trotz intensiver Untersuchungen und Diskussionen bleibt die genaue Herkunft des Signals unklar. Erst 2022 wurden interessante Kandidaten für dessen Quelle lokalisiert, unter ihnen ein sonnenähnlicher Stern im Sternbild Schütze.
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