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CL074 Sternbilder aus aller Welt: Wie verschiedene Kulturen den Himmel lesen

Shownotes

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Wie blicken unterschiedlichen Kulturen in den Himmel?

In dieser Folge reisen Eva und Elka zu den faszinierendsten Sternbildern der Welt: von den chinesischen Mondhäusern über das „Emu im Himmel“ der Aboriginal Peoples bis hin zu arabischen Sternnamen und den Himmelsgeschichten indigener Gruppen Nordamerikas. Wie lesen unterschiedlich Kulturen den Himmel? Welche Geschichten, Kalender und kosmologischen Systeme haben sie daraus entwickelt?

Reise über den Nachthimmel

Moderne Sternenkarten mit den offiziellen 88 Sternbildern wurden von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) 1928 normiert und basieren fast ausschließlich auf westlichen und griechischen Sternbildern wie zum Beispiel Orion, der Cassiopeia oder den Tierkreiszeichen.

Weltweit existieren faszinierende und vielfältige Himmelstraditionen: von der hochentwickelten chinesischen Astronomie über die Sternbilder der Aboriginal Peoples Australiens bis hin zu arabischen und nordamerikanischen indigenen Himmelskarten.

Chinesische Himmelstradition:

Über 280 Sternbilder und ein komplexes kosmologisches System

Die chinesische Astronomie zählt zu den ältesten und präzisesten der Welt. Bereits in der Tang-Dynastie (7.–10. Jahrhundert) entstanden detaillierte chinesische Sternkarten. Der Himmel ist in 31 Regionen eingeteilt, darunter drei zentrale Bereiche (San Yuán), die den nördlichen Himmelspol umschließen. Entlang der Ekliptik liegen die 28 „Wohnsitze“ (Èrshíbā Xiù), die als Mondstationen dienen und eine wichtige Rolle im chinesischen Kalender spielen. Viele chinesische Sternbilder bestehen nur aus wenigen Sternen, manchmal sogar aus einem einzigen, und unterscheiden sich damit stark von westlichen Sternbildertraditionen.

Die 28 Mondhäuser sind mythologisch den Vier Wundertieren zugeordnet: dem Blauen Drachen, dem Roten Vogel, dem Weißen Tiger und der Schwarzen Schildkröte. Besonders lebendig bleibt die berühmte Legende von Altair und Wega, dem Kuhhirten und der Weberin, die durch die Milchstraße getrennt sind und sich nur einmal im Jahr am „Tag der Liebenden“ (Qixi-Fest) begegnen dürfen. Diese Geschichte zeigt, wie eng chinesische Astronomie, Mythologie und Kalenderkultur miteinander verwoben sind.

Australische Aboriginal Astronomy:

Sternbilder aus Sternen und Dunkelheit

Die Sternbilder der Aboriginal Peoples Australiens gehören zu den weltweit ältesten astronomischen Traditionen. Sie basieren auf mündlichen Überlieferungen, Kunst und Kultur und verbinden Naturbeobachtung mit spirituellem Wissen. Ein einzigartiges Beispiel ist das „Emu im Himmel“ – ein Dunkelsternbild, das nicht aus Sternen, sondern aus den dunklen Staubwolken der Milchstraße besteht. Der Coalsack-Nebel bildet den Kopf des Emus, während sein Körper bis zum Sternbild Skorpion reicht. Für viele indigene Gruppen dient der Sternenhimmel als Kalender und Orientierungssystem. Der Aufgang bestimmter Sterne zeigt Erntezeiten, Tierwanderungen oder Zeremonien an. Gleichzeitig fungiert der Himmel als kultureller Speicher: Geschichten wie jene vom Fischerhelden Tagai bei den Torres-Strait-Islanders verbinden kosmische Ordnung, soziale Regeln und Navigation über Land und Meer.

Arabische Astronomie:

Sternnamen und Himmelskarten, die die Welt prägten

Zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert war die arabische Astronomie die führende wissenschaftliche Tradition der Welt. Astronom*innen übersetzten, erweiterten und verbesserten das Wissen der Antike. Al-Sufis Buch der Fixsterne (10. Jahrhundert) zählt zu den bedeutendsten Werken: Es enthält präzise Himmelskarten, Sternpositionen und Beschreibungen vieler Sternbilder. Zahlreiche Sternnamen, die wir heute international verwenden, stammen aus dem Arabischen – darunter Altair („der Fliegende“), Aldebaran („der Nachfolgende“), Rigel („der Fuß“), Wega („die Fallende“) oder Deneb („der Schwanz“). Sie zeigen, wie stark die moderne Astronomie auf arabische Wurzeln baut.

Indigene Sternbilder Nordamerikas:

Der Himmel als Spiegel der Erde

Auch die Sternkarten indigener Völker Nordamerikas bilden komplexe Systeme, die eng mit Landschaft, Spiritualität und sozialer Ordnung verbunden sind. Für die Navajo symbolisiert der Himmel ein geordnetes Netzwerk, in dem Sternbilder wie der Revolving Male und die Revolving Female moralische Balance darstellen. Die Lakota sehen in der Milchstraße den Weg der Seelen und ordnen heilige Orte auf der Erde entsprechenden Sternmustern zu. Die Inuit wiederum nutzen Sternbilder zur Orientierung in den extremen Bedingungen des arktischen Winters. Beliebt ist die Geschichte vom Bären am Himmel: Jäger verfolgen den Bären bis an den Firmament, wo sie heute als Gürtelsterne des Orion zu sehen sind – eine Erzählung, die bis heute viele Sternführungen begleitet.

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Transkript anzeigen

Evi: Hallo und herzlich willkommen wieder zu einer neuen Folge von Cosme Glatte.

Evi: Mit mir Eva und diesmal dabei Elka. Hallo Elka.

Elka: Hallo.

Evi: Hallo.

Elka: Jetzt war ich ein bisschen zu voreilig. Hallo.

Evi: Hallo. Es geht schon, du fährst dich schon so, oder? Weil du ein spannendes

Evi: Thema mitgebracht hast.

Elka: Genau. Es ist ja immer schon länger her dann, dass ich das letzte Mal da war,

Elka: weil ich ja in größeren Intervallen jetzt dabei bin. Da freut man sich dann besonders.

Evi: Ich habe das Gefühl, du bist jetzt in den normalen Intervallen wieder dabei, oder?

Elka: Ja, aber früher war es ja noch öfter.

Evi: Ja, das stimmt. Umso mehr oder umso größer offensichtlich jetzt deine Freude,

Evi: dass du wieder hier bist.

Evi: Du hast auch ein ganz spannendes Thema mitgenommen, was ein bisschen,

Evi: glaube ich, sogar anknüpft an das Thema von Jana, das sie das letzte Mal mithatte.

Evi: Da hatten wir über die Plejaden gesprochen.

Evi: Du hast ja ein ähnliches Thema.

Elka: Genau. Also es ist auch ein bisschen passend zur Adventszeit,

Elka: weil ich mag die Adventszeit sehr gerne.

Elka: Ich mache ja auch immer jedes Jahr den Science-If-Feminist-Advent-Kalender,

Elka: wo man jeden Tag eine Frau aus der Technik und eine Erfindung von einer Frau

Elka: entdecken kann. Also es ist so voll meine Zeit.

Evi: Hast du den heuer auch wieder?

Elka: Nein, nur den gleichen. Also noch keine Weiterentwicklung. Nächstes Jahr möchte

Elka: ich ihn weiterentwickeln.

Elka: Dieses Jahr hatte ich ein anderes Projekt, wie du vielleicht weißt, unser Buch.

Evi: Lass mich raten.

Elka: Und die Idee für das Thema ist mir auch,

Elka: gekommen, als ich das im Buch was geschrieben habe über die Sternbilder.

Elka: Ja, da habe ich natürlich festgestellt, Sternbilder sind sehr eurozentristisch,

Elka: die Sternbilder, die wir so kennen.

Elka: Ich möchte ein bisschen über Sternbilder reden, die wir nicht kennen.

Elka: Das heißt, das ist eine besinnliche Folge.

Evi: Verbindest du so Sternbilder mit Weihnachten oder wieso ist das besinnlich für

Evi: dich, Sternbilder zu betrachten?

Elka: Naja, man schaut in den Himmel, es ist so diese Romantik, die ich gerne mag. Ah, da kommt es her.

Evi: Okay. Eine romantische Vorstellung vom Himmel beobachten.

Elka: Ja, aber ich muss zugeben, es kommt auch ein bisschen brutale Geschichte.

Elka: Also es ist nicht nur besinnlich.

Evi: Okay, das heißt, wir gehen auch ein bisschen in die Welt der Mythen.

Evi: Habe ich das jetzt richtig erraten?

Elka: Genau, ganz genau.

Evi: Ich bin schon geschult nach der Folge mit der Jana, kenne ich mich jetzt aus.

Elka: Ja, voll. Da hat sie mir ein paar Sachen vorweggenommen. Aber ich hoffe,

Elka: ich kann euch da ein paar neue Sachen auch erzählen.

Elka: Aber ich wollte beginnen mit, Eva, hast du ein Lieblingssternbild?

Evi: Nein, gar nicht. Also deswegen, ich lasse mich da jetzt sehr gut von dir und

Evi: dem von der Jana da jetzt dem Ganzen ein bisschen näher bringen,

Evi: weil ich bin ja keine beobachtende Astronomin.

Evi: Ich muss mich da jetzt mal outen, dass ich ja eben meine Nächte nicht hinter

Evi: dem Teleskop da verbringe.

Evi: Ja, ich glaube, deswegen habe ich wahrscheinlich auch nicht so einen Lieblingsstern.

Evi: Weil ich glaube, ich habe auch überlegt, weil ich ja wusste,

Evi: dass du so über so Sternbilder, Sternkarten sprechen wirst, dass ich jetzt nicht

Evi: so wirklich auch eine Verbindung in dem Sinne habe, eher wenn dann so Sterne.

Evi: Also ich habe zum Beispiel schon, was ich ab und zu ganz gerne mache,

Evi: ist, ich habe diese App am Handy, also Stellarium verwende ich und das zeigt

Evi: dir ja dann die ganzen Sternbilder, aber eben auch, welche Sterne dort sind

Evi: oder was du da halt eben siehst, auch die ganzen Planeten natürlich.

Evi: Und das mag ich dann schon sehr und es hat dann eher, dass ich zwar mir kurz

Evi: denke, ah, okay, gut, jetzt sehe ich gerade das Sternbild, aber es ist dann

Evi: oft eher die Sterne dann drinnen in den Bildern, die mich dann interessieren.

Elka: Ja, kann ich auch verstehen. Ich habe nämlich schon ein, ja,

Elka: nicht mal ein ganzes Sternbild, sondern ein Teil davon, nämlich der Gürtel des

Elka: Orion, weil es ist einfach...

Elka: Es schaut einfach so cool aus. Es ist so eine perfekte Linie.

Elka: Das wird so den inneren Monk in einem sehr befriedigen.

Evi: Okay, jetzt habe ich das noch nie betrachtet.

Elka: Ja, es ist schon sehr schön, sehr perfekt. Und es gibt auch sehr viele unterschiedliche

Elka: Namen für diesen Teil des Sternbilds, für den Asterismus.

Elka: In Argentinien nennen es den Las Dres Marias und ich glaube auch im restlichen

Elka: Lateinamerika die drei Marien. Und da sieht man das halt so besonders schön

Elka: in Argentinien, in meinem Auslandssemester. Deshalb mag ich das eigentlich sehr gerne.

Elka: Aber es gibt ja, wie wahrscheinlich die meisten von euch wissen,

Elka: 88 offizielle Sternbilder.

Elka: Es hat da ganz viele Unterschiede gegeben. Und damit man das mal vereinheitlicht,

Elka: hat 1928 eigentlich erst die Internationale Astronomische Union beschlossen,

Elka: was jetzt die exakten Grenzen und die Namen von diesen Sternbildern sind.

Elka: Weil das ist ja nicht so einfach, wo ist jetzt die Grenze?

Elka: Also das ist ja ein Gebiet eigentlich. Es geht nicht nur um diese Verbindungen

Elka: zwischen einem Punktchen und dem anderen Punktchen, sondern es sind ja Gebiete,

Elka: die wichtig sind, um etwas zu beschreiben, eine Lage.

Elka: Und von diesen 88 sind 48 antike Sternbilder, wie die allzeit geliebte Cassiopeia

Elka: oder die Tierkreiszeichen sind auch antike Sternbilder.

Elka: Und die anderen 40 sind aus der Neuzeit.

Elka: Die haben ja diese sehr, auch sehr coolen Namen wie Luftpumpe oder Mikroskop.

Evi: Da gibt es ja ein paar tolle, ja.

Elka: Genau, das ist immer, wenn man so nur den Nordhimmel gewohnt ist und diese, ja, die sind sehr...

Elka: antiken und sehr mystischen Namen, dann ist man ein bisschen geschockt,

Elka: wenn man zum Beispiel im Planetarium eine Show über den Südhimmel anschaut und

Elka: dann so absurde Sachen hört wie Mikroskop oder Teleskop.

Elka: Aber das war halt damals einfach, um die neuen wissenschaftlichen Errungenschaften zu ehren.

Elka: Aber trotzdem, sie orientieren sich an europäischen Himmelskarten und man hat

Elka: eben asiatische, indigene oder arabische Sternbildtraditionen völlig außen vor gelassen.

Evi: Liegt wahrscheinlich daran, weil es halt die Astronomische Union war oder die

Evi: IAU und da werden wahrscheinlich die nicht so vertreten gewesen sein damals, nehme ich an, oder?

Elka: Ja, genau. Ich meine, das ist halt auch ein bisschen Eurozentrismus generell

Elka: in Geschichtsschreibung und überall.

Elka: Wir lernen halt das Europäische, Nordamerikanische.

Elka: Das ist halt, wie so unser Weltbild ist, dass auch diese indigene Bevölkerung

Elka: zum Beispiel nicht so ernst genommen wurde, wurde das primitive Kultur gesehen.

Elka: und oft hat man sich da gar nicht so damit beschäftigt, dass die eigentlich

Elka: teilweise schon sehr fortgeschrittene und hochentwickelte Wissenschaft auch gehabt haben.

Elka: Oder auch einfach spannende Sternbilder, wie die halt den Himmel interpretiert

Elka: haben, weil es muss nicht, also nur weil wir da jetzt einen Wagen sehen,

Elka: heißt das nicht, dass andere Leute da auch einen großen Wagen sehen.

Elka: Und besonders die chinesische Astronomie, die war sehr hochentwickelt und die

Elka: hat ein ganz eigenes System von über 280 Sternbildern.

Evi: Okay, spannend.

Elka: Und die haben überhaupt keine Ähnlichkeiten mit unseren westlichen Sternbildern.

Evi: Ah, okay, also so ganz anders?

Elka: Ja, ganz anders, ja.

Evi: Okay, sehr, sehr spannend. Gut, dann würde ich aber vorschlagen,

Evi: bevor wir da tiefer eintauchen in die chinesischen Himmelskarten,

Evi: machen wir eine ganz kurze Pause und sind gleich wieder da.

Evi: So, da sind wir wieder und machen jetzt gleich einen Ausflug nach China.

Evi: Also bin ich ganz gespannt. Ist es eine der ältesten Traditionen vielleicht dort?

Elka: Also von denen, die uns bekannt sind, die älteste chinesische Sternkarte ist 7. bis 10.

Elka: Jahrhundert. Also das ist aus der Tang-Dynastie. Das ist wirklich sehr,

Elka: sehr alt und auch recht genau eigentlich für diese Zeit.

Elka: Das ist auch sehr beeindruckend. Und ich möchte eben so einen kleinen Trip durch

Elka: die Welt machen heute. Wir werden uns drei, dreieinhalb Kulturen eben anschauen.

Elka: Und eben der erste Stopp ist jetzt einmal in China. Da könnte man natürlich

Elka: eine ganze eigene Folge machen. Und ich mache jetzt nur einen Überblick, ist eh klar.

Elka: Aber mal um so ein Gefühl zu bekommen, wie das funktioniert,

Elka: die Einteilung des Himmels.

Elka: Den Himmel haben sie in 31 Regionen unterteilt. Da hat es gegeben die drei großen Bereiche.

Elka: Und das hat wirklich geheißen große Bereiche, also nur auf Chinesisch,

Elka: die im nördlichen Himmelspol sind. Und dann hat es noch gegeben 28 Wohnsitze.

Elka: Ich habe auch gegoogelt, wie man das ausspricht auf Chinesisch.

Elka: Schuhe, also es gibt 28 Schuhe und das sind Bereiche entlang der Ekliptik.

Elka: Das heißt, diese Bereiche haben die Bahn des Mondes und sind so grob mit den

Elka: Mondphasen und den Mondmonaten verknüpft.

Elka: Und übrigens auch ein wichtiger Hinweis, manche kennen ja die chinesischen Sternzeichen.

Elka: Weißt du dein Sternzeichen? Ja, das, keine Ahnung, Pferd.

Evi: Ich vergesse es jedes Mal wieder.

Elka: Ich habe es auch wieder vergessen, ja.

Evi: Beziehungsweise früher, ich weiß nicht, ob das heute noch ist.

Evi: Früher hat man ja im chinesischen Restaurant dann oft, auch wenn das ein Neujahr

Evi: war, das Chinesische ja diesen Kalender bekommen.

Evi: Und da standen ja dann auch immer die chinesischen Sternzeichen drauf.

Evi: Aber ich habe jedes Mal was Neues vergessen. Aber ich weiß nicht,

Evi: wo ich ein Hahn bin oder sowas. Ich habe keine Ahnung. Ich vergesse es immer wieder.

Elka: Ich glaube, ich bin Pferd 1990,

Elka: weil ich mir gedacht habe, ich mag keine Pferde. Warum bin ich ein Pferd?

Evi: Ja, ich habe meins, glaube ich, auch nicht gemerkt, weil ich auch nicht so begeistert war von meinem.

Elka: Ja, genau. Aber wie soll ich das erwähnen, ist, diese Sternzeichen unter Anfangszeichen

Elka: haben eigentlich gar nichts mit dem Himmel zu tun.

Elka: Also es gibt jetzt nicht, wie bei uns mit den Tierkreiszeichen, dass man sagt, ja,

Elka: die Sonne ist da gestanden und im Himmel ist dieser Bereich,

Elka: sondern das hat nichts, das hat mehr was mit der Philosophie und der Kultur

Elka: zu tun, diese Einteilung und hat eigentlich jetzt mit wie sie sich den Himmel

Elka: eingeteilt haben, gar nichts zu tun.

Elka: Da gibt es kein Äquivalent am Himmel. Aber wie man schon gemerkt hat, weil ich gesagt habe,

Elka: über 280 Sternbilder, die Sternbilder in der chinesischen Astronomie sind viel

Elka: kleiner und viel feiner gruppiert und manchmal haben die sogar nur ganz wenig

Elka: Sterne oder sogar nur einen Stern, also es ist dann wirklich ein Sternbild mit nur einem Stern.

Elka: Spannend ist aber, dass sie die Namensgebung, die war eigentlich sehr ähnlich,

Elka: wie wir es jetzt machen, das heißt jeder Stern hat einen Namen bekommen und die Namensgebung

Elka: Das Muster, wie man das benannt hat, war Sternbild plus die Nummer.

Elka: Das heißt, in welchem Sternbild ist dieser Stern und ist er der erste, der zweite, der dritte?

Elka: Was ja doch bei uns auch recht ähnlich ist. Und diese 28 Wohnsitze,

Elka: diese Schuhe, die sind auch nach vier großen mythologischen Symboltieren geordnet,

Elka: nach den vier Himmels, wie sagt man, Nord, Ost, West.

Evi: Himmelsrichtungen oder wie?

Elka: Ja, genau.

Evi: Okay, gern geschieht.

Elka: Ja, ich bin so, in der Astronomie kann schon gar keine normalen Himmelsrichtung.

Elka: Also der Himmel ist schon so mytheologisch.

Elka: Also die 28 Schuhs, die 28 Wohnsitze, die sind nach den vier Himmelsrichtungen,

Elka: die aber gleichzeitig mytheologische Symboltiere sind, geordnet. Die vier Wundertiere.

Elka: Wir haben da den blauen Drachen des Ostens, den roten Vogel des Südens,

Elka: weißer Tiger des Westens und schwarze Schildkröte des Nordens.

Evi: Ach, das finde ich aber süß, dass da eine Schildkröte auch vorkommt.

Elka: Ja, also siehst du jetzt, warum ich romantische Inhalte finde?

Elka: Das ist ja schon sehr, sehr schön.

Evi: Ja, cool. Da sind Drachen und den Tiger und dann kommt die Schildkröte im Norden. Cool.

Elka: Genau.

Evi: Gefällt mir. Gut.

Elka: Genau, das ist also nach diesen mystischen Tieren benannt. Diese drei Gebiete,

Elka: die ich am Anfang benannt habe, ich habe das nicht auf Chinesisch gesagt,

Elka: weil ich glaube San Yuan, weiß ich nicht genau.

Elka: Also diese drei Gebiete, die sich um den Himmelsnordpol drehen,

Elka: die sind aber nicht nach Tieren benannt, sondern nach Gebäuden eher.

Elka: Nämlich es gibt das Gebiet des Kaiserpalasts, das Gebiet des Höchstenpalasts

Elka: und das Gebiet des himmlischen Markts.

Elka: Und ich finde, da merkt man so, also auch im Vergleich dann,

Elka: wenn wir zu den indigenen Völkern gehen, man hat halt die Sachen nach dem benannt,

Elka: was man halt vor sich gehabt hat.

Elka: Und die hatten halt Kaiserpalast und so weiter.

Elka: Die indigenen Völker haben das eher dann nach irgendwelchen Natursachen benannt,

Elka: weil das halt das war, was sie in ihrem täglichen Leben gehabt haben.

Evi: Das finde ich ganz naheliegend. Okay, das heißt aber ganz kurz nochmal für mich zum Zusammenfassen.

Evi: Das heißt, wir haben diese drei großen Bereiche, die du am Anfang genannt hast,

Evi: das sind aber extra Bereiche, die, wo hast du gesagt, die sind am Himmelspol.

Elka: Himmelsnordpol, ja.

Evi: Dann diese Wohnsitze, die sind dann quasi darunter, oder?

Elka: Ja, genau.

Evi: Okay, okay.

Elka: Aber eben die chinesische Völker haben sehr lange nur den Nordhimmel gekannt.

Elka: Und nicht den Südhimmel. Deswegen haben sie logischerweise diese drei Gebiete

Elka: und 28 Wohnsitze nur im Nordhimmel gehabt.

Elka: Und erst später, also am Ende der Ming-Dynastie, so 16.

Elka: Jahrhundert, hat man dann neue Sternbilder einfügen müssen für den Südhimmel,

Elka: die man halt bis dahin nicht wirklich gekannt hat.

Evi: Okay, cool.

Elka: Entwickelt sich natürlich auch weiter. Und am Ende, also das ist schon mal mein

Elka: Einleitung zu chinesischen Himmelskarten und Sternbildern, am Ende möchte ich

Elka: dann immer noch eine Geschichte erzählen.

Evi: Okay.

Elka: Vielleicht kennst du die Geschichte von Kuhhirte und Webermädchen.

Evi: Ich glaube, das ist die einzige Geschichte, die ich kenne.

Elka: Ja, das ist auch die berühmteste, aber ich finde sie trotzdem nett.

Elka: Wir erzählen das immer im Planetarium zum Valentinstag, weil nämlich diese Geschichte

Elka: auch den chinesischen Valentinstag begründet.

Elka: Also diese Geschichte, die jetzt ein Sternbild eben darstellt, da geht es um Altair.

Elka: Im chinesischen hat er zwar diesen offiziellen Namen mit Sternbild plus die

Elka: Nummer, aber es gibt auch traditionelle Namen, die halt gebräuchlicher sind.

Elka: Und Altair heißt im Chinesischen der Stern des Kuhhirtens. Also es gibt einen

Elka: anderen Namen, nämlich Nyo Lang.

Elka: Und Nyo Lang bedeutet der Stern des Kuhhirtens. Und dieser Hirte,

Elka: Nyo Lang, hat sich in ein Webermädchen verliebt, nämlich in Jinnu.

Elka: Und Jinnu ist nichts anderes als der Stern Vega, also der Hauptstern in der

Elka: Leie. Also die Vega, also eigentlich Chinu, ist eine Weberin und sie ist die

Elka: Enkeling des himmlischen Herrschers.

Elka: Und sie stellt Tag ein und Tag aus die schönsten Stoffe für die Göttinnen und Götter her.

Elka: Aber eines Tages verliebt sie sich eben in diesen Kuhhirten.

Elka: Nämlich in den Stern Altair. Die beiden heiraten, die beiden gründen eine Familie.

Elka: Und wie das so ist, wenn man verliebt ist, das sagen wir zumindest im Planetarium

Elka: so, vernachlässigt man dann seine Arbeit.

Elka: Und die Weberin, kennst du denn nicht dieses Phänomen?

Elka: Also so war das halt in China anscheinend. Man hat dann seine Arbeit vernachlässigt

Elka: und die Weberin hat eigentlich kaum noch Gewänder hergestellt für die Götter

Elka: und für die göttlichen Herrscherinnen.

Elka: Der Herrscher, der Opa von ihr, war dann außer sich verzorgen und hat die Enkelin

Elka: brutal von ihrem Mann und den beiden Kindern getrennt.

Elka: Und sie hat die beiden so getrennt, dass zwischen ihnen ein unüberwindlicher Silberfluss,

Elka: Nämlich das schimmernde Band der Milchstraße liegt. Auf der einen Seite haben

Elka: wir Vega, die Weberin, die für die Götter weiterschuften musste.

Elka: Am anderen Ufer Altair, der Kuhhirte, der jetzt alleine seine zwei Söhne großziehen muss.

Evi: Ganz selten eigentlich, oder? Das heißt, das ist ein alleinerziehender Papa jetzt dann.

Elka: Genau, das ist ein alleinerziehender Papa, aber Mutter war halt wichtiger in

Elka: dem Fall. Die hat halt Gewänder machen müssen.

Evi: Die hat auch ein bisschen voll umgedreht, ja.

Elka: Aber es ist eine sehr tragische Geschichte, eine traurige Geschichte von zwei

Elka: Liebenden, die nicht zueinander können, aber einmal im Jahr kommt ein Schwarm

Elka: Elstern und mit den Flügeln bilden die eine Brücke, sodass die Liebenden zusammenkommen.

Elka: Und das ist immer am siebten Tag des siebten Mondmonats, wo eben diese Elstern

Elka: die Milchstraße überspannen und Wege und Altair mit den beiden Kindersternen,

Elka: also die zwei Pünktchen daneben sind die Kinder, kommen zusammen.

Elka: Und in China ist das eben der Tag der Liebenden. Nicht der 14.

Elka: Februar, sondern bei denen ist das eben am 7. Das ist die Geschichte von Kuhhirte und Weber-Mädchen.

Elka: Das finde ich eine nette Geschichte, weil die Leute sehen halt da so ein Band

Elka: und denken sich, das ist ein Fluss.

Elka: Das ist eine sehr typische Assoziation mit der Milchstraße.

Evi: Ich finde die auch sehr nette Geschichte.

Elka: Ja, voll. Sehr romantisch. Als zweites möchte ich,

Elka: euch ein bisschen was über indigene, australische Sternkarten erzählen.

Evi: Okay, das heißt, wir reisen weiter nach Australien.

Elka: Wir reisen weiter nach Süden. Also wir sind ja schon nach Osten.

Elka: Und jetzt fliegen wir weiter nach Süden, nach Australien.

Elka: Die Aboriginal People in Australien, also da, weil du mich gefragt hast,

Elka: ob das die Ältesten sind in China, sagt man halt, dass die so die ersten Astronominnen sind.

Elka: Ich glaube, es ist ein bisschen schwierig zu beweisen. Wahrscheinlich,

Elka: ja. Ja, das ist nur auf mündlichen Traditionen beruht.

Elka: Also das beruht auf mündlichen Traditionen, die Himmelsinterpretationen von den Aboriginisten.

Elka: Deswegen weiß man es nicht ganz genau. Und natürlich gibt es sehr viele Völker,

Elka: die auch sehr unterschiedlich sind, aber trotzdem gibt es doch einige Muster

Elka: oder einige Prinzipien, die man immer wieder sieht in Australien.

Elka: Nämlich eine Besonderheit ist, dass die nicht nur die Sterne interpretiert haben

Elka: als Sternbilder, sondern sie haben auch die dunklen Staubwolken der Milchstraße

Elka: interpretiert als Objekte oder als Tiere.

Evi: Ach cool, das findet jetzt spannend.

Elka: Ja voll, das ist ungewöhnlich. Das ist sozusagen das Negativ gemacht davon,

Elka: das Negativbild. Und das bekannteste ist Emu im Himmel.

Elka: Also das findet man wirklich in sehr vielen Kulturen und sehr vielen Völkern von denen.

Elka: Riesiges dunkle Sternbild und der Kopf des Emo ist nämlich der dunkle Kohlsacknebel

Elka: neben dem Kreuz des Südens und der Körper und die Beine sind dunkle Bereiche von der Milchstraße,

Elka: die bis zum Skorpion runtergehen.

Elka: Und man findet das in zahlreichen Felsgravuren, wenn man in Australien schaut,

Elka: findet man diesen Emu, der aber dann auch wirklich genauso in dem Winkel dasteht

Elka: oder da liegt, wie er in der Milchstraße liegt.

Elka: Also das ist etwas, was sich in sehr vielen Völkern und Kulturen in Australien wiederfinden lässt.

Elka: Und natürlich, so wie in den meisten indigenen Völkern oder allgemeinen Kulturen,

Elka: war der Himmel eine Art Kalender. Man hat geschaut, wann ist Erntezeit,

Elka: wann ist Jagdzeit, welches Sternbild ist gerade am Himmel, was für eine Jahreszeit ist jetzt.

Elka: Aber natürlich hat man die Jahreszeiten anders als jetzt bei uns gemacht.

Elka: Das waren einige Gruppen, die hatten sogar sechs oder mehr Jahreszeiten.

Elka: Und die haben sich dann immer wieder daran ausgemacht und orientieren können,

Elka: was gerade für Sternbilder am Himmel sind.

Elka: Und sie haben auch, wenn sie gereist sind, ich meine, in Australien kannst du sicher ewig reisen,

Elka: Sicher auch anstrengend. Da haben sie sich am Himmel natürlich orientiert und

Elka: haben auch Zeremonien nach dem.

Elka: Es war einfach ein Teil ihres alltäglichen Lebens.

Elka: Es war jetzt nicht ein eigenständiges Fachgebiet, Leute, die sich jetzt nur

Elka: mit Astronomie beschäftigen oder mit dem Himmel, sondern es war einfach eingebettet

Elka: in deren Kultur, in deren Bräuche und als Kalender natürlich.

Evi: Ich finde das immer sehr schön. Das ist ja etwas, was uns ja ein bisschen verloren

Evi: gegangen ist, diese Verbundenheit.

Evi: Ja, ich glaube, dass das da einfach ganz natürlich war, den Blick zum Himmel

Evi: zu richten, weil das halt so ein bisschen etwas Fixes ist, an dem man sich eben

Evi: orientieren kann. Ich finde das eigentlich sehr, sehr schön.

Elka: Ja, also ich könnte mich wahrscheinlich jetzt nicht so, ja, in Ordnung würde

Elka: ich vielleicht finden, aber...

Evi: Ja, eben, weil wir das halt total verloren haben, weil wir ja nicht darauf angewiesen

Evi: sind oder sonst irgendwie. Wir müssen da jetzt nicht irgendwelche ernten oder

Evi: in unsere Felder nach dem bestellen.

Evi: Aber wenn wir da anders kulturell aufgewachsen werden, dann wird man es wahrscheinlich auch anders sehen.

Elka: Ja, das ist spannend, dass das halt schon so lange her ist. Aber ja,

Elka: wir wissen halt auch nicht ganz genau, nachdem das nur mündliche Überlieferung

Elka: war, was sie genau geredet haben.

Elka: Aber ein Mythos, den Diana letztes Mal schon gesagt hat, den ich jetzt gerne

Elka: gesagt hatte, sind die sieben Schwestern.

Evi: Ah, ja.

Elka: Kommt dir wahrscheinlich bekannt vor.

Evi: Die Plejaden.

Elka: Und es war eben auch bei den Aboriginal People, war das auch ein großes Thema.

Elka: Ich habe mir so lange gedacht, boah, es ist spannend, weil...

Elka: Frauen hatten schon immer das Problem, dass Männer aufträglich sind und sie verfolgen.

Elka: Es ist irgendwie so, okay, never ending story, dass Frauen da flüchten müssen

Elka: an den Himmel, damit sie irgendein Ahnenwesen oder irgendein Verliebter oder

Elka: Zeus oder wer auch immer in Ruhe lässt.

Evi: Irgendwer steigt ihnen da immer nach.

Elka: Genau.

Evi: Bei den sieben Schwestern, bei den Plejaden war ja das Spannendeste,

Evi: dass er diese Geschichte von diesen verfolgten Frauen sich ja durch mehrere

Evi: Kulturen zieht, die ja jetzt so nichts miteinander zu tun hatten,

Evi: wo er die ganz eigene Theorie aufgestellt hat.

Elka: Voll, aber deswegen habe ich eine andere Geschichte rausgesucht,

Elka: die aber noch schlimmer ist, glaube ich. Es geht nämlich um...

Evi: Ich dachte, das wird jetzt beschaulich, besinnlich.

Elka: Ja, nein, das ist jetzt kurz die Ausnahme. Jetzt Trigger Warning.

Elka: Wer Besinnlichkeit will, kurz weghören.

Elka: Nein, es geht um Tagai, der Fischer am Himmel.

Elka: Der Tagai war ein großer Fischer und er war mit seiner zwölfköpfigen Crew unterwegs.

Elka: Um zu fischen, logischerweise. Aber sie haben nichts gefangen an diesem Tag.

Elka: Deswegen hat der Tagay das Kanu verlassen und ist zum Rift gegangen,

Elka: um dort nach Fischen zu suchen.

Elka: Es wurde immer heißer, die Crew wurde immer ungeduldiger.

Elka: Die Crew waren übrigens nicht einfach nur irgendwelche Menschen,

Elka: sondern das waren sogenannte Zugubals, Wesen, die in menschlicher Gestalt auf die Erde kommen.

Elka: Und die wurden immer durstiger. Sie warten auf den Tagay, der kommt nicht zurück.

Elka: Und dann hat es ihnen gereicht und sie haben das ganze Trinkwasser,

Elka: was an Bord war, ausgetrunken.

Elka: Und das Trinkwasser war eigentlich für einen Tage.

Elka: Tage kommt zurück, sieht, die Crew hat das gesamte Wasser ausgetrunken.

Elka: Er wird sehr zornig. Und ja, toxische Männlichkeit hat es damals auch schon

Elka: gegeben. In seiner Wut tötete er alle zwölf Männer.

Evi: Okay, gut. Leichte Überreaktion, ja.

Elka: Leicht. Ja, ich meine, blöd, wenn es das einzige Trinkwasser ist.

Evi: Ja.

Elka: Aber gut. Und dann hat er diese zwölf Männer an den Himmel gebracht und hat

Elka: sie in zwei Gruppen angeordnet.

Elka: Sechs von ihnen wurden Sternhaufen der Plejaden und die anderen sechs wurden

Elka: die Sterne des Orions. Der Tagay-Panis.

Elka: hat ihn jetzt befohlen, im nördlichen Himmel zu bleiben und sich von ihm fernzuhalten.

Elka: Weil der Targai selbst ist nämlich an den südlichen Himmel gewandert.

Evi: Okay.

Elka: Er steht nämlich mit einem Kanu in der Milchstraße. Seine linke Hand ist das

Elka: Kreuz des Südens, in dem er einen Speer hält.

Elka: Und seine rechte Hand ist das Sternbild Corvus, in der er eine Frucht namens Eugina trägt.

Elka: Und sein Kanu sieht man auch. Das sind nämlich die Sterne des Skorpions.

Evi: Okay.

Elka: Da sind sie weit voneinander getrennt, die Streithanseln.

Evi: Okay, gut, da hat er sich verbannt auf die andere Seite von mir.

Elka: Ja, das ist ein bisschen eine tragische Geschichte, aber die Plejaden mit den

Elka: Schwestern war auch nicht weniger blutrünstig.

Evi: Aber merkst du so Parallelen, da sind immer so zornige Typen,

Evi: die dann irgendwie immer ausflippen.

Elka: Es hat sich nicht viel verändert leider in der Gesellschaft.

Elka: Naja, ein bisschen besser ist es schon geworden.

Elka: Ja, jetzt möchte ich einen kurzen Zwischenstopp, aber nur kurz,

Elka: Weil das ist sowas, davon wissen wir eigentlich eh gar nicht so wenig,

Elka: nämlich die arabische Himmelskunde.

Elka: Also wir fliegen wieder nach Norden rauf, aber bleiben noch so in derselben Gegend.

Elka: Weil nämlich eigentlich in der Astronomie gibt es ja eigentlich schon noch einige

Elka: arabische Sterne und Wörter. Kennst du da ein paar?

Evi: Naja, Peter Kreuzer geht ja auf einen arabischen Namen zum Beispiel zurück.

Elka: Ja.

Elka: Weißt du, was das bedeutet?

Evi: Das ist die Hand der Riesin. Genau.

Elka: Habe ich gestanden? Nein, ich weiß nicht. Man muss so tun, dass man es eh weiß.

Evi: So überdachte ich heute.

Elka: Das mache ich zum Unterricht auch. Frag ich was? So, als ob es ein Test wäre,

Elka: wirklich kein, weiß ich nicht.

Evi: Ja, also ist es ein Übersetzungsfehler und dann ist eben aus,

Evi: ich weiß jetzt eben den arabischen Namen nicht mehr.

Evi: Und so ist dann das Bitte-Geilze entstanden.

Evi: Aber es hat auch den Ursprung im Arabischen.

Elka: Okay, ich habe ein paar andere noch rausgesucht, aber vorher noch ein paar Worte

Elka: zur arabischen Himmelskunde.

Elka: Arabisch Astronomik hat vor allem im Mittelalter eine große Rolle gespielt.

Elka: Mittelalter, sagt man bei uns, ist ja so das dunkle Mittelalter.

Elka: Und in dem Raum haben sie das Wissen von der Antike bewahrt und eigentlich erweitert.

Elka: Und dann später wieder nach Europa gebracht. Also zwischen dem 8. und 15.

Elka: Jahrhundert war in der islamischen Welt wirklich so der Hotspot für Sternenkataloge,

Elka: Himmelskarten und wirklich ganz tolle Wissenschaft, die da passiert ist.

Elka: Eines der berühmtesten Werke ist das Buch der Fixsterne vom Al-Sufi aus dem 10.

Elka: Jahrhundert, wo eben ganz viele Sternbilder mit ganz genauen Positionen und

Elka: Helligkeiten darstellt und...

Elka: Aber eben, es ist nicht ganz so weggewischt worden oder nicht ganz missachtet

Elka: worden, sondern einige arabische oder eigentlich viele arabische Sternennamen

Elka: sind uns noch geblieben und die heute auch in der internationalen Astronomie weiterleben.

Elka: Ich habe mir da ein paar aufgeschrieben.

Elka: Altaïr, weißt du, was heißt? Du musst das nicht wissen, aber vielleicht weißt du.

Evi: Wo sich passen.

Elka: Das ist der Fliegende oder der Adler. Aldebaran ist der Nachfolgende,

Elka: weil er den Plejaden am Himmel folgt.

Evi: Bei Aldebaran muss ich immer an Star Wars denken. Aber er hat nicht so,

Evi: weißt du zufällig, wir hatten der Heimatplanet von Leia geheißen.

Evi: Das ist doch auch irgendwie so, der hat doch auch irgendwie so ähnlich geheißen, oder?

Elka: Ah, echt?

Evi: Ja.

Elka: Na, weiß ich gar nicht.

Evi: Du bist Star Trek, oder?

Elka: Nein, nein, ich bin eh Star Wars, aber ich bin jemand, der sich keine Sachen merkt.

Elka: Keine Namen auswendig merkt. Aber wenn ich es lese, dann weiß ich sicher.

Evi: Aldebaran ist es, genau.

Elka: Ah, Aldebaran. Ja, stimmt.

Evi: Und das ist ähnlich.

Elka: Aldebaran und Aldebaran.

Evi: Genau, da muss ich immer daran denken, wenn ich in meiner App dann Aldebaran

Evi: sehe. Den sieht man nämlich oft.

Evi: Ja klar, weil er den Plejaden ja offensichtlich folgt.

Elka: Dann der Riegel ist der Fuß, der Fuß von Orion.

Elka: Vega bedeutet die fallende oder die herabgleitende.

Elka: Und Deneb ist der Schwanz, häufig der Schwanz vom Schwan zum Beispiel.

Elka: Es gibt schon noch viele arabische Sternennamen, die uns noch begleiten.

Elka: Das ist natürlich eine gute Sache, dass das nicht so ganz ignoriert worden ist.

Evi: Ja, ich glaube, dass da der Einfluss recht groß war.

Elka: Genau, ich glaube, das war auch sehr wichtig, so global eben,

Elka: dass da das Wissen konserviert wurde, weiterentwickelt wurde,

Elka: nach Europa wieder gekommen ist.

Elka: Und das wird oft leider ja sehr vergessen, wenn man über die islamische Welt

Elka: redet, dass da wirklich eine Zeit gegeben hat, wo die die Führenden in der Wissenschaft

Elka: waren und wir da auch viel zu verdanken haben.

Evi: Auf das wahre Mal.

Elka: Ja, aber unser nächster Stopp wird auch ganz spannend, nämlich wir fliegen über

Elka: den großen Ozean nach Nordamerika.

Elka: Da geht es wieder um die indigenen Völker.

Elka: Das ist auch wieder sehr vielfältig.

Elka: Das ist auch ein großer Kontinent, aber es gibt trotzdem einige typische Muster

Elka: und ein paar von den Völkern habe ich mir jetzt rausgesucht.

Elka: Was immer wieder kommt, ist so, dass der Himmel der Spiegel der Erde ist.

Elka: Zum Beispiel die Lakota, die haben wirklich so wortwörtlich den Himmel als Abbild der Erde gesehen.

Elka: Das heißt, die heiligen Orte, die sie an Land gehabt haben, haben sie dann verbunden

Elka: mit Sternenmustern, die sie am Himmel gesehen haben.

Elka: Und sie haben auch die Milchstraße als Weg der Seelen verstanden,

Elka: wo dann die Verstorbenen in die spirituelle Welt gelangen.

Elka: Auch viele Zeremonien haben sich an bestimmten Sternenständen natürlich orientiert,

Elka: an Plejaden oder am Sternbild der Bärin.

Elka: Das war, wie wir eh vorher auch gesagt haben, so in den Alltag einfach einintegriert

Elka: und das war die Orientierung, wo sich jeder orientieren konnte und wusste,

Elka: was ist jetzt für eine Jahreszeit. Kanntest du die Lakota?

Evi: Ja, ja, habe ich schon gehört.

Elka: Dann gibt es noch die Navajo, die kennt man ja auch eher so vom Hörensagen, eine Bekannterin.

Elka: Die haben den Himmel so als ein strukturiertes Netz aus Sternen gesehen und

Elka: haben dort die moralische und soziale Ordnung symbolisiert gesehen.

Elka: Und sie haben da auch bekannte Figuren gehabt wie Revolving Male und Revolving Female gesehen.

Elka: die man etwa vergleichen kann mit großer Wagen und kleiner Wagen.

Elka: Genau dasselbe, dass es viele Heilrituale und Jahreszeiten mit dem verbunden waren.

Elka: Und sie haben sich auch sehr viel beschäftigt mit Sonnenfinsternissen. Das war so ein ganz,

Elka: ich meine, ich glaube, das ist eh für jeden Menschen oder für jedes Indigenenvolk

Elka: sicher sehr erschreckend oder einfach sehr beeindruckend, wenn da eine Sonnenfinsternis,

Elka: Mondfinsternis passiert.

Elka: Das war was, was sie sich sehr beschäftigt haben. Und als letztes,

Elka: von denen möchte ich auch dann auch eine kurze Geschichte noch erzählen, sind die Inuit.

Elka: Die sind natürlich in der aktischen Region und die haben den Himmel vor allem

Elka: gebraucht als Orientierung im Schnee, weil lange Winternächte und alles ist weiß.

Elka: Man kann sich ja nicht in welchen Landmarkierungen orientieren.

Elka: Und logischerweise haben die auch viele ihrer Figuren mit der Jagd verbunden

Elka: oder dem Meer oder den Gefahren des Lebens.

Elka: Und deswegen haben sie auch Sternbilder wie Jäger oder die Lampe der alten Frau.

Elka: Navigation war einfach deren Hauptaugenwerk für die Einteilung des Himmels.

Elka: Und da gibt es eine Geschichte, wo du dann erraten kannst, was das für ein Sternbild ist.

Evi: Ui.

Elka: Ich lese vor, weil das ist ganz kurz. Vier Männer jagten einen Bären.

Elka: Der Bär entkam, indem er in den Himmel hinaufkletterte und die Jäger beschlossen ihm zu folgen.

Elka: Während sie immer höher stiegen, verlor einer der Inuit einen Handschuh und

Elka: kehrte zur Erde zurück, um ihn zu holen.

Elka: Die anderen setzten die Jagd im Himmel fort und bis heute sieht man sie dort,

Elka: wie sie in einer Linie dem Bären hinterhersteigen. Der Legende nach war es der

Elka: Jäger, der zur Erde zurückkehrte, um seinen Handschuh zu suchen,

Elka: der später die Geschichte erzählte.

Evi: Ach, das ist aber eine nette Geschichte, aber ich habe keine Ahnung.

Evi: Irgendwelche Typen, die auf einer Leiter hochklettern?

Elka: Wo sie in einer Linie drei Jäger...

Evi: Okay, das heißt, wir sind beim Gürtel von Morion, oder?

Elka: Ja, genau.

Evi: Oh, ich habe jetzt was gewonnen.

Elka: Ja, meine Bewunderung.

Evi: Ach, danke, danke, danke.

Elka: Genau, so schließt sich ja wieder der Kreis, weil ich habe begonnen mit,

Elka: was mein Lieblingssternbild ist.

Elka: Jetzt enden wir auch wieder mit meinem Lieblingssternbild.

Evi: Ach, so ein Zufall.

Elka: Ja, aber der Bär, ich meine, der Bär ist ja eh entkommen. Das ist auch ein Happy

Elka: End ein bisschen, dass der nicht erwischt wurde von den Jägern.

Elka: Das heißt, wir haben da doch ein besinnliches und positives Ende,

Elka: glaube ich, gefunden für unsere Geschichten.

Evi: Na, sehr schön. Es ist auf jeden Fall ganz so schlimm wie das mit dem Fischer.

Evi: Ich bin jetzt ganz überrascht, dass du da jetzt gar nicht so Maya und Inka und

Evi: so Zentralamerikanische, Südamerikanische noch mitgenommen hast.

Elka: Muss man vielleicht Teil 2 machen.

Evi: Achso, okay.

Elka: Ich habe mich für 3, 3,5 entschieden, weil sonst kann man nicht so viel erzählen.

Evi: Ja, verstehe ich total. Nur weil ich ja deine Affinität oder deine Nähe kenne.

Elka: Südamerika.

Evi: Genau, dachte ich eben, dass das mitkommt. Und ich glaube, das ist wahrscheinlich auch sehr spannend.

Evi: Ich meine, da hätten wir ja, da müsste man wirklich eine eigene Folge machen,

Evi: weil da haben wir ja diesen Maya-Kalender, der 2012 für Furore gesorgt hat.

Elka: Genau.

Evi: Das heißt, ja, vielleicht kann man sich das wirklich einmal gesondert noch ansehen,

Evi: was dort so alles Gang und Gebe war oder wie die sich den Himmel eingeteilt haben,

Evi: wie sie ihn betrachtet haben, welche Geschichten sie dazu ausgedacht haben.

Evi: und erzählt haben, aber auf jeden Fall sehr spannend.

Evi: Also ich finde das auch immer wieder faszinierend, dass jetzt nicht nur die

Evi: Sterne zu Sternbildern interpretiert werden oder zusammengefasst werden,

Evi: sondern dass es dann auch immer Geschichten dazu gibt. Das finde ich immer sehr interessant.

Evi: Ich danke dir, dass du uns das heute mitgebracht hast. Das war ein sehr interessanter

Evi: und spannender Ausflug, quasi rund um den Globus.

Evi: Bevor wir noch weitergehen zum Dank, noch ganz kurz eine kleine Pause.

Evi: Und bevor wir da jetzt noch ganz kurz dann natürlich noch zu unserem Dank und

Evi: zu unserer Unterstützung kommen, möchte ich noch erwähnen, dass wir eine Post

Evi: bekommen haben, ganz, ganz, ganz nett. Und zwar von Cordula.

Evi: Die hat uns ein kleines Kuvert geschickt mit einer ganz coolen Karte,

Evi: wovon der Albert Einstein drauf ist, mit seiner berühmten Formel.

Evi: Da schreibt sie uns eben auch, dass sie sich sehr freut, dass es Kosmoglatte

Evi: gibt und sie hofft, dass das auch noch lange so bleibt und dass wir weiter so

Evi: machen wollen. Also wir bemühen uns, wir geben unser Bestes.

Evi: Und sie hat uns dann eben auch ganz passend Mondsticker geschickt,

Evi: Pluto-Sticker und Merkur.

Evi: Vielen lieben Dank, Cordula.

Evi: Wir freuen uns natürlich immer, wenn wir auch solche Aufmerksamkeiten bekommen,

Evi: wenn wir sehen, dass ihr an uns denkt.

Evi: Also wir stehen natürlich auch auf solche Sachen. Also so Sticker und so Astro-Sachen sind.

Evi: Ja, da bin ich ja auch immer gleich ein ziemlicher Fan davon.

Evi: Auch wenn die Astro-Sachen manchmal anders interpretiert sind.

Evi: Ich habe jetzt nämlich letztens, ich glaube von Katja sind die, oder?

Evi: Da gibt es ja auch diese Astro-Gumm-Dinger zum Essen.

Evi: Aber ich glaube, die meinen da eher so die astrologischen Sternzeichen.

Elka: Ich habe ja auch diese Tasse, wo dann, wenn man heißes Wasser reinfüllt...

Elka: Sieht man die Sternbilder und ja, es sind zufällig nur die Tierkreiszeichen,

Elka: aber es ist ja wurscht. Es ist ja egal, ich kann es interpretieren, wie ich will.

Evi: Ja, darüber habe ich mir dann auch gedacht, wie ich das Gummizeug vernascht habe.

Evi: Na gut, also dann, ja, danke auf jeden Fall. Wie gesagt, ihr könnt uns natürlich

Evi: gerne auch schreiben oder uns Stickers zuschicken oder ihr könnt eben auch eine

Evi: kleine Spende natürlich,

Evi: ihr könnt uns eine Spende in unserer Kaffeekasse geben und das könnt ihr gerne

Evi: über PayPal machen, einmalig.

Evi: oder natürlich auch gerne regelmäßig in Form eines Abos.

Evi: Also wir sind auf Steady und auf Patreon vertreten.

Evi: Und ja, und ansonsten, wenn ihr uns nur eine Nachricht zukommen lassen wollt,

Evi: wenn ihr Fragen habt, Anregungen, Feedback, dann schreibt uns gerne auf kontakt.kosmoglatt.at

Evi: oder hinterlasst ein Kommentar auf unserer Seite, das ist kosmoglatt.at.

Evi: Ihr könnt auch auf Spotify kommentieren, da hinterlasst dann am besten auch gleich fünf Sterne.

Evi: Und ja, generell empfehlt den Podcast, wenn er euch gefällt natürlich Ja,

Evi: habe ich was vergessen? Ich glaube nicht, oder?

Evi: Auf Instagram kann man uns natürlich auch noch kontaktieren und folgen.

Evi: Da könnt ihr auch Elka folgen. Sie ist ja auch als The Science of Feminist auf Instagram erreichbar.

Elka: Sonst schöne Adventszeit noch.

Evi: Genau.

Elka: Und wir sehen uns, wir hören uns noch einmal das Jahr.

Evi: Ja, genau. Wir hören uns dann noch einmal zu Weihnachten. Da wird es dann ganz besinnlich.

Elka: Ja, stimmt.

Evi: Also bis dahin noch eine gute Zeit. Kommt gut durch den Advent und auf bald. Tschüss.

Elka: Tschüss.

Elka: Und war es kurz? Es war nicht lang.

Evi: Kann man sagen. Wir sind bei 40 Minuten, also ich glaube...

Elka: Ja, aber du schneidest noch was weg, aber wir sind unter 40. Irgendwas mit drei...

Evi: Ja, das war ja schon. Also wenn wir da kürzer aufgenommen hätten,

Evi: wäre ich auch nicht böse gewesen. Jetzt sind wir schon kurz vor fünf, muss ich mich sputen.

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