CL051 Die Energie der Sterne! Kernfusion in der Sonne und im Labor
Shownotes
Unterstützt uns bei Steady, Patreon, oder Paypal!
Warum leuchtet die Sonne? Das haben wir überraschend lange nicht gewusst. Mittlerweile wissen wir Bescheid: In ihrem Inneren findet Kernfusion statt. Und wenn wir das auch auf der Erde hinkriegen könnten, wäre das super. Das ist aber gar nicht so einfach. Wie die Kernfusion im Inneren der Sonne funktioniert und wo das Problem mit der künstlichen Kernfusion liegt, diskutieren Eva und Jana in dieser Folge.
Ihr könnt uns gerne bei Steady, Patreon oder Paypal unterstützen!
Die Atommaus
Am 23. Januar 1972 hat die "Sendung mit der Maus" ihren Namen bekommen. Und am 23. Januar 2025 ist nicht nur diese Podcastfolge erschienen, sondern es feiert auch Armin Maiwald, der Schöpfer der Maus, seinen 85. Geburtstag. Jana ist ganz besonders begeistert von der Folge mit der "Atommaus", in der das Konzept der Kernspaltung erklärt wird.
Kernfusion
Über Kernspaltung haben Eva und Jana aber schon in Folge 46 gesprochen. Diesmal geht es um die Kernfusion. Die ist zwar so ähnlich und auch hier wird Energie durch kernphysikalische Prozesse erzeugt. Allerdings nicht durch die Spaltung großer Atomkerne, sondern durch die Fusion von kleinen Atomen.
Heute wissen wir, dass das der Grund ist, aus dem Sterne leuchten. Bis wir das herausgefunden haben, hat es aber gedauert. Zuerst dachten wir, die Sonne wäre einfach nur ein großes Feuer; eine riesige Kohlenkugel. Dann und etwas wissenschaftlicher, haben Gustav Kirchhoff und Robert Bunsen im 19.Jahrhundert vermutet, dass die Sonne ihre Energie bekommt, weil sie unter ihrer eigenen Gravitationskraft immer kleiner wird. Aber damit hätte sie höchstens ein paar Dutzend Millionen Jahre lang leuchten können.
Anfang des 20. Jahrhunderts hat Arthur Eddington anhand Einsteins Erkenntnissen postuliert, dass es kernphysikalische Prozesse sein könnten, die im Inneren der Sonne dafür sorgen, dass Energie entsteht. Damit hatte er Recht, aber um die Details zu klären, hat es noch ein bisschen länger gedauert. Erst durch die Entwicklung der Quantenmechanik, konnten wir am Ende entschlüsseln, wie es läuft: In der Sonne werden Wasserstoffatome zu Heliumatomen fusioniert und das funktioniert nur deswegen, weil in ihrem Inneren die Temperatur und der Druck ausreichend hoch sind.
Künstliche Kernfusion
Es wäre toll, wenn wir diese saubere und effiziente Energieform auch auf der Erde nutzen können. Und wir haben die Kernfusion auch schon in den 1930er Jahren im Labor geschafft. Aber wir brauchen nicht nur Fusion, wir brauchen Fusion bei der Energie wirtschaftlich nutzbar freigesetzt wird. Daran arbeiten wir immer noch.
Der österreichische Physiker Roland Richter hat zwar nach dem zweiten Weltkrieg behauptet, er hätte die kontrollierte Kernfusion geschafft, und sein Geldgeber, der argentinische Präsident Juan Perón, hat ihm das zuerst auch geglaubt. Aber es war natürlich Quatsch, was sich auch der amerikanische Astronom Lyman Spitzer gedacht hat, als er davon im Skiurlaub erfahren hat. Der hat aber länger darüber nachgedacht und dabei herausgefunden, wie man theoretisch Wasserstoffplasma tatsächlich heiß und dicht genug für eine Fusion kriegen kann. Er hat den Stellarator erfunden, einer von drei Wegen der künstlichen Kernfusion, die wir derzeit erforschen (die anderen beiden sind der Tokamak und die Trägheitsfusion).
Es wird noch länger dauern, bis wir das hinkriegen - wenn überhaupt. Aber zumindest unsere Sonne wird noch ein paar Milliarden Jahre lang weiter leuchten.
Unterstützt den Podcast
Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich.
Kontakt
Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at.
Und sonst findet ihr uns hier:
Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte
Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana|
Cosmic Latte ist eine Space Monkey Produktion.
Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!
Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.
Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
Transkript anzeigen
Evi: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Cosme Glatte.
Evi: Wieder mit mir Eva und diesmal dabei ist Jana. Hallo Jana.
Jana: Hallo.
Evi: Hallo. Das ist ja unsere erste Ausgabe in diesem neuen Jahr seit unserem tollen Weihnachtsspecial.
Evi: Nachdem wir unser Weihnachtsspecial aufgenommen haben, da hast du ja das Carl Sagan Buch empfohlen.
Evi: Das habe ich doch dann tatsächlich in unserer Hausbibliothek gefunden.
Jana: Ah, echt?
Evi: Ja, eine alte vergriffene oder abgegriffene Taschenbuchausgabe.
Jana: Schön.
Evi: Ja, und da habe ich mir dann gleich mal die Feiertage angesehen und ein bisschen so reingeschmückt.
Jana: Und was zeilst du davon?
Evi: Ja, es ist wirklich sehr interessant und sehr gut. Hat mir gut gefallen.
Evi: Also ich bin noch nicht ganz durch.
Evi: Ich habe mal so in den Kapiteln reingelesen, ein bisschen quer gelesen.
Evi: Aber es ist schon sehr gut, sehr empfehlenswert.
Jana: Wir hatten ja jetzt auch nach unserer Weihnachts-Special-Folge,
Jana: ich meine jetzt hier Jahresneuanfang und so weiter.
Jana: Hast du irgendwelche Neujahrsvorsätze oder machst du sowas nicht?
Jana: Ich habe ja schon von euch gelernt, dass der Donau... Habt ihr den Donauwalzer getanzt? Natürlich.
Jana: Sehr schön. Oh, das ist cool.
Evi: Ja, machen wir immer. Also ich stolpere ja mehr den Donauwalzer.
Evi: Mir wird dann auch immer sehr schnell sehr schwindelig. Ich mache,
Evi: glaube ich, irgendwas falsch. Aber es muss sein, ja.
Evi: Ich finde das ganz toll. Genau, also dieses Glockengeläut wird ganz laut aufgedreht
Evi: und gleich im Anschluss kommt ja dann eben automatisch der Donauwalzer und dann
Evi: wird Sekt getrunken und dann ein bisschen gewalzt.
Jana: Wird ins neue Jahr getanzt.
Evi: Genau, ja, richtig. Ja, aber so Neujahrsvorsätze habe ich eigentlich jetzt in dem Sinne nicht.
Evi: Also was ich schon mache, ist, dass ich halt so das alte Jahr nochmal reflektiere
Evi: und mir eben ansehe, okay, was ist alles passiert? Was ist gut gewesen?
Evi: Was ist weniger gut gewesen?
Evi: Was möchte ich mitnehmen? Was lasse ich im alten Jahr?
Evi: Ja, und dann natürlich auch ins neue Jahr blicke und mir dann halt schon so
Evi: überlege, okay, was möchte ich machen? Was möchte ich erreichen?
Evi: Also eher so in die Richtung mache ich das jetzt vor. Ja, eher so ein bisschen
Evi: Reflektion. Ja, genau. So ein neues Vorsitz in dem Sinne, wo ich mich jetzt
Evi: abnehmen oder sportlich, also das machen wir.
Evi: Ich glaube, ich soll eher zum Scheitern verurteilt.
Jana: Ja, das glaube ich. Ich sehe das genauso. Das Einzige, was ich mir so ein bisschen
Jana: vorgenommen habe, weil ich gemerkt habe, eben auch bei so einer Reflektion ins
Jana: letzte Jahr hinein, das ist etwas, was ich total gerne mache,
Jana: aber was ich sehr selten mache, ist tatsächlich wirklich einfach,
Jana: rauszugehen mit, egal was, auch nur kleines Teleskop oder auch nur Fernglas
Jana: und wirklich mehr Sterne live selber zu beobachten. Das habe ich
Jana: Irgendwie, ich mache das so gerne, das macht mir so viel Spaß.
Jana: Die Elka hat uns ja auch gerade wunderbare Fotos aus ihrem Urlaub geschickt,
Jana: wo sie das gemacht hat, Sternen geguckt hat und auch wirklich nur mit dem Handy
Jana: teilweise fotografiert hat. Und ich finde es ganz toll.
Jana: Das habe ich mir vorgenommen. Und ich habe jetzt ein bisschen recherchiert,
Jana: Jahresvorschau astronomisch. Finde ich ganz cool.
Jana: Du kennst ja das Sirius-System, der hälfte Stern sozusagen bei uns am Himmel.
Jana: Und das sind ja zwei eigentlich.
Jana: Also Sirius A ist ein großer Hauptreinstern und Sirius B ist aber auch dabei.
Jana: Das ist nur ein kleiner weißer Zwerg. Aber die beiden sind 2025 maximal voneinander getrennt.
Jana: Das heißt, man hat eine Chance, ein Teleskop Sirius B tatsächlich zu sehen.
Evi: Da dachte ich mir.
Jana: Das wäre vielleicht mal ein schöner Anlass, sich da ein bisschen mehr noch mal
Jana: drauf zu konzentrieren, ein paar Sterne anzuschauen durch das Teleskop.
Evi: Das stimmt, ja. Das ist ein schöner Vorsatz.
Jana: Ja. Ja, das gefällt mir. Ja, und dann habe ich noch ein bisschen weiter geschmückt,
Jana: was so 2025 alles ansteht und was es vielleicht für Jubiläen gibt.
Jana: Und jetzt oute ich mich bestimmt gleich wieder als völlig unwissend,
Jana: was österreichische Kulturen und Praktika geht.
Jana: Jetzt meine Frage, bist du ein Maus-Fan?
Evi: Die Sendung mit der Maus oder wie?
Jana: Ja.
Evi: Ja, ja, natürlich kenne ich die.
Jana: Okay, das ist bei euch auch ein großes Ding, oder?
Evi: Ja, natürlich.
Jana: Sehr gut.
Evi: Also groß weiß ich nicht, aber wir kennen die Maus natürlich.
Jana: Aber kennt man sehr gut. Ja, weil nämlich am 23. Januar, also genau an dem Tag,
Jana: wo unsere Folge rauskommt, heute hat die Sendung mit der Maus,
Jana: dass sie unter diesem Namen lief, 53-jähriges Jubiläum, also die erste Maus-Folge.
Jana: Unter dem Namen, die Sendung mit der Maus, lief am 23. Januar 1972.
Evi: Wahnsinn.
Jana: Ja, ich bin, also für mich ist die Maus ein ganz riesengroßer Teil meiner Kindheit.
Jana: Also ich weiß noch, sonntags halb zwölf, da schallte es bei uns durchs Haus. Maus fängt an!
Jana: Und dann bin ich zum Fernseher gerannt. Ich liebe die Maus einfach. Das ist nicht.
Jana: Deswegen fand ich dieses Jubiläum so schön.
Jana: Es gibt zum Beispiel, also die Maus hat auch ganz früh schon so mein Interesse
Jana: an solchen wissenschaftlichen Sachen geprägt.
Jana: geprägt ist. Es gibt diese ganz berühmte Atommaus, ich weiß nicht, ob du die kennst.
Evi: Nein.
Jana: Die ist ursprünglich von 1988 und da geht es um Kernspaltung im Prinzip und
Jana: Atomkraftwerke und Atomunglücke und sowas, aber eben für Kinder erklärt,
Jana: ohne total banal zu werden.
Jana: Also die Maus hat es immer geschafft, Sachen irgendwie so zu erklären,
Jana: dass man es als Kind irgendwie auch verstehen kann, ohne dass es zu kindisch wird.
Jana: Es gibt natürlich auch eine Weltraummaus, die gibt es auch von 1980.
Jana: Und die Maus war auch schon im All mit Alexander Gerst auf der ASS 2014.
Evi: Ja, stimmt, ganz toll. Die Maus, beziehungsweise die Macher hinter der Maus,
Evi: die haben ja auch den Heinz-Oberhummer-Award gewonnen vor zwei Jahren irgendwie.
Evi: Genau, da habe ich sie dann auch gesehen.
Evi: Da sind sie dann immer bei dieser Show, dann spielen sie auch immer eine kleine
Evi: Nummer und so. Und das war schon sehr gut. Hat mir gut gefallen.
Evi: Und seitdem trage ich ganz stolz, jetzt wirst du gleich neidisch werden,
Evi: nehme ich einen Mauspin.
Jana: Nein, du hast einen Mauspin.
Jana: Ja, den hätte ich auch gern. Die Maus ist auch tatsächlich international als
Jana: eine der besten Kindersendungen sozusagen. Ganz viel Preise bekommen und so weiter.
Jana: Also heute könnt ihr vielleicht auch die Maus feiern, wenn ihr auch so große Fans seid.
Jana: Aber den Maus-Pin, da muss ich mir vielleicht auch einen besorgen in nächster
Jana: Zeit. Ja, das ist schon toll.
Evi: Ja, also die Sendung ist natürlich schon toll. Also jetzt auch in wissenschaftskommunikatorischer
Evi: Hinsicht her machen sie das schon gut und interessant.
Evi: Und eben wie du sagst, nicht so kindisch.
Jana: Ja, ja, also die nehmen Kinder sehr ernst. Ich habe auch gelesen,
Jana: das finde ich total lustig, das Durchschnittsalter der Zuschauer von der Sendung
Jana: mit der Maus ist 40, weil die ganzen Eltern und Großeltern dabei sind.
Evi: Ich glaube, da ist die Zielgruppe mitgewachsen, ja.
Jana: Aber es ist halt irgendwie sowas, die schaffen halt eine Brücke zu schlagen
Jana: zwischen, ja, wir machen das schon für Kinder, aber es ist für Erwachsene anschaubar
Jana: und auch irgendwie interessant.
Jana: Ja, und also gerade diese Atommaus, das weiß ich, das hat mich als Kind schwer beeindruckt.
Jana: Die hatten wir dann irgendwann auf, damals noch Videokassette und ich habe die
Jana: dann immer wieder angeguckt und die erklären es auch ganz toll.
Jana: Also das war wirklich sehr, sehr schön. Also alles Gute zum Geburtstag.
Evi: Liebe Maus. Ja, die Atommaus, die könnten wir heute vielleicht auch noch brauchen
Evi: in dieser Folge, weil ja ich als Thema mir diesmal die Kernfusion rausgesucht
Evi: habe, das ist ja eben die Energie der Sterne.
Evi: Und zwar deswegen, wir haben ja vor gar nicht allzu langer Zeit über die Kernspaltung
Evi: gesprochen und über diese Meitner.
Evi: Und da habe ich ja schon ein bisschen, glaube ich, angesprochen,
Evi: dass ja, wenn wir schon über Kernspaltung sprechen, ein Thema oder eine Folge
Evi: mal über Kernfusion natürlich auch angemessen wäre und würde es ja eigentlich
Evi: gerade in einem Astronomie-Bereich.
Evi: Podcast eigentlich bis jetzt schwerlich vernachlässigt haben.
Evi: Das will ich natürlich jetzt nachholen. Vor allem Kernfusion ist ja auch immer
Evi: wieder so ein Schlagwort, das ja auch gerne mal wieder durch die Medien wandert.
Evi: Und deswegen, glaube ich, ist das ganz, ganz spannend, wenn wir uns da jetzt
Evi: nochmal anschauen, okay, so Kernfusion, was ist das Kernspaltung,
Evi: was da genau passiert und vor allem, wie schaffen wir das Sterne,
Evi: beziehungsweise die Sonne, da jetzt ihre Energie zu erzeugen.
Jana: Da gab es ja auch diese Durchbruchsmeldung vor ein paar Jahren,
Jana: Kernfusionen auf der Erde, das ist ja unkommentiert auch so ein bisschen schwierig,
Jana: würde ich jetzt mal behaupten, was da oft erzählt wird, wie nah wir an der Erde,
Jana: an der Kernfusionen dran sind.
Evi: Immer wieder, also das taucht, glaube ich, alle paar Jahre regelmäßig auf.
Evi: Kernspaltung haben wir schon mal besprochen, also wer da noch einmal bezüglich
Evi: Kernspaltung und Lise Meitner reinhören möchte, das war im Cosmoglater 46.
Evi: Und da haben wir das, also einerseits, wie sie es natürlich entdeckt haben,
Evi: wie sie da draufgekommen sind, was da passiert bei einer Kernspaltung,
Evi: also vielleicht kurz nur zur Wiederholung.
Evi: Also Kernspaltung haben wir ja beschweren Atomkernen.
Evi: Also da sprechen wir von Uran-235-Plutonium und die werden dann in kleinere Kerne gespalten.
Evi: Und dabei wird jetzt eben ein Teil der Masse in Energie umgewandelt.
Evi: Sie haben ja damals Neutronen auf Urankerne gefeuert und zerfällt dann eben
Evi: in kleinere Kerne, wie eben zum Beispiel Barium.
Evi: Und das war ja dann auch etwas, was ja damals bei den Experimenten für Verwirrung
Evi: gesorgt hat, also wo ja dann Otto Hania, der Lisa Meitner, den Brief geschrieben
Evi: hat, wo er gemeint hat, was passiert da?
Jana: Warum ist das da?
Evi: Genau, warum ist da jetzt Barium irgendwie? Und sie das halt dann ja nachgerechnet
Evi: hat, was da wirklich passiert ist. Und in Kernspaltung ist etwas,
Evi: was ja dann kontrolliert abläuft in Kernkraftwerken und kontrolliert eher in Atomwaffen.
Evi: Das haben wir ja auch schon ausprobiert, also das können wir auch.
Evi: Und bei Kernfusion eben im Gegensatz dazu, das passiert eben jetzt bei kleineren Kernen.
Evi: Also wenn da zwei oder mehrere kleinere Kerne zu einem größeren zusammengefügt
Evi: werden, also eben fusioniert werden.
Evi: Uns interessiert das besonders natürlich, weil das eben auch ein Prozess ist,
Evi: der jetzt bei Sternen stattfindet.
Evi: Deswegen wollen wir uns das jetzt ein bisschen genauer anschauen.
Evi: Ob jetzt etwas spaltet oder fusioniert ist, ist jetzt ein bisschen von der Bindungsenergie
Evi: abhängig, von den Nukleonen.
Evi: Also das sind die Kerne, das sind ja die Protonen und die Neutronen.
Evi: Eigentlich ist ja eher so eine Kernspaltung unter Anfangszeichen leicht zu erreichen.
Evi: Du hast viele Protonen, das heißt, die Bindungsenergie ist schon ein bisschen
Evi: geringer, weil wir erinnern uns ja, Protonen sind ja,
Evi: Positiv geladen, positive, also gleiche Ladungen, die stoßen sich ja ab.
Evi: Das heißt, wenn da mehr sind und gewinnt diese abstoßende Kraft gegenüber der
Evi: starken Wechselwirkung, die ja eigentlich die Kerne zusammenhält,
Evi: so ein bisschen die Oberhand.
Evi: Das heißt, wenn dann jetzt der Neutron dazukommt, ist dann so ein Kern anfälliger für einen Zerfall.
Evi: Also das kann dann wirklich zu einer Destabilisierung führen.
Evi: Und dann wird dann kinetische Energiefreistrahlung auch Neutronen,
Evi: was ja dann diese Kettenreaktion hervorrufen kann bei der Spaltung.
Evi: Und danach haben sie dann aber dann die Produkte aus dieser Spaltung,
Evi: eine höhere Bindungsenergie pro Nukleon als dieser ursprüngliche Kern.
Evi: Das heißt, das ist stabiler eigentlich.
Evi: So die Grenze ist so Beisen. Also alles, was drüber liegt, ist die Spaltung
Evi: energetisch besser und alles, was darunter ist, also leichter ist,
Evi: da ist die Fusion energetisch vorteilhafter.
Evi: Das heißt, wir haben da jetzt bei der Fusion auch so ein paar Mechanismen,
Evi: die wir uns überlegen müssen.
Evi: Also das heißt, ich habe ja eh schon angesprochen, diese Kolumbarriere,
Evi: das heißt diese positiv geladenen Protonen, die sich ja eigentlich abstoßen,
Evi: Die müssen wir einerseits überwinden.
Evi: Das heißt, da muss man sich mal überlegen, wie kann ich das schaffen?
Evi: Kleiner Spoiler schon einmal. Was haben wir hier bei Stern? Wir brauchen natürlich
Evi: hohe Temperaturen, also wirklich hohe.
Evi: Mehr als im Backofen, wir reden da von Millionen Kelbien, also Grad.
Evi: Da ist dann Kelbien und Grad schon egal.
Evi: Wir brauchen hohe Dichte, einen hohen Druck, sodass diese Wahrscheinlichkeit
Evi: für die Fusion einfach steigt.
Evi: Damit dann eben diese leichten Elemente. Was sind das überhaupt für Elemente?
Evi: Natürlich vorzugsweise Wasserstoff, beziehungsweise eben diese Isotope.
Evi: Also das Deuterium. Daraus wird dann Helium fusioniert, zu diesen schwereren
Evi: Elementen. Ich habe eh schon erzählt, dass diese Grenze ist dann dieses Eisennickel.
Evi: Da lohnt sich das nicht mehr. Also Eisen ist auch wirklich am stabilsten.
Evi: Also das ist auch so der Grund, warum das relativ häufig auch vorkommt,
Evi: weil die halt super stabil sind.
Jana: Und es ist auch so, dass du, wenn ich das richtig noch Erinnerungen habe,
Jana: die Fusion von Wasserstoff setzt am meisten Energie frei.
Jana: Und je näher du jetzt im Eisen kommst, desto weniger Energie setzt du frei bei
Jana: der Fusion. Das ist so ein sukzessiver Prozess.
Evi: Genau, und wie läuft jetzt eben diese Kernfusion in der Sonne ab?
Evi: Und das wollen wir uns jetzt genau anschauen.
Evi: Und mich interessiert aber solche Sachen immer, wie man da auch ein bisschen
Evi: draufgekommen ist, also ein bisschen auch im historischen Kontext, das alles zu sehen.
Evi: Ich habe irgendwie nie darüber nachgedacht, wie ist man draufgekommen?
Evi: Oder haben sich die Leute vorüberhaupt die Gedanken darüber gemacht?
Evi: Natürlich haben sie sich schon Gedanken darüber gemacht, wie quasi die Energieerzeugung
Evi: bei der Sonne passieren kann, also wie etwas so lange, so stark leuchten kann.
Evi: Und natürlich sind die Überlegungen immer im Kontext von dem damaligen Wissen zu sehen.
Evi: Ich finde es eigentlich ganz interessant, dass du ein bisschen so eine der ersten,
Evi: zu einer Lösung, wie das passieren kann auf der Sonne, was da eigentlich abläuft.
Evi: Die Idee war Gravitation, dass die Gravitationskraft erzeugt.
Evi: Helmholtz und Kelvin haben sich das überlegt, so Mitte 19.
Evi: Jahrhundert, dass eben Sterne ihre Energie durch langsames Schrumpfen aufgrund
Evi: der Gravitationskraft, also so ihre Energie erzeugen. Ah, das ist ja spannend.
Evi: Genau, so eine Gravitationskontraktion, glaube ich, irgendwie hat das geheißen.
Evi: Also laut Rechnung ist aber diese Kontraktion, Es würde irgendwie so 120,
Evi: 30 Millionen Jahre leuchten lassen.
Evi: Und es gab dann eben auch schon so erste Abschätzungen, was das Alter der Erde und so betrifft.
Evi: Da war man sich ein bisschen, glaube ich, mal unsicher, aber das war so die
Evi: gängige Meinung. Und dann gab es natürlich auch chemische Prozesse,
Evi: die man sich da überlegt hat natürlich.
Evi: Also dass die Sonne irgendwie so aus Kohle, glaube ich, besteht oder irgendwie.
Evi: Oder es halt eigentlich ein großer Feuerball ist und ist auch irgendwo die Sichtweise verständlich.
Jana: Klar, schaut so aus.
Evi: Dass es ein großer Feuerball ist. Aber die Leuchtkraft wirklich über Milliarden
Evi: von Jahren zu erklären, ist halt schon schwierig. Aber es waren so diese ersten Überlegungen.
Evi: Und dann kam natürlich die Wende mit der Kernphysik, also 20.
Evi: Jahrhundert. Und ich finde das wieder mal spannend, weil da halt so wirklich
Evi: ganz viele Erkenntnisse waren, die dann dazu geführt haben, dass man sich dann
Evi: überlegt hat, es könnte Kernfusionen sein, die in der Sonne passiert.
Evi: Und ich glaube, so diesen Grundstein oder eigentlich die wichtigste Überlegung,
Evi: die man dafür auch braucht, ist jetzt einmal Einstein, also seine Gleichung,
Evi: E gleich mc², also dass Masse ja eigentlich Energie ist.
Jana: Und das wahnsinnig effizient. Also ich meine, man darf das immer,
Jana: ich finde das immer so beeindruckend, wenn man sich E gleich mc² mal vor Augen führt.
Jana: Du kriegst die Energie, die du aus Masse rauskriegst, ist die Masse mal der
Jana: Lichtgeschwindigkeit im Quadrat.
Jana: Also es ist unglaublich. Ich habe mir, glaube ich, auch bei der Kernspaltung
Jana: schon drüber gesprochen, dass du minimale Mengen Uran brauchst,
Jana: um eine ganze Stadt zu plätten im Prinzip, wenn du jetzt von diesen Atombomben sprichst oder so.
Jana: Also es ist ein ganz heftiger Zusammenhang, der da steht.
Evi: Ja, stimmt. Vor allem ist es so eine einfach anmuntete Formel,
Evi: aber was da eigentlich drinnen steckt, ist schon sehr gewaltig.
Evi: Also das war schon so diese Grundgleichung oder dieser Grundgedanke,
Evi: der dann eigentlich für sehr vieles weitere dann eben, du hast ja schon gesagt
Evi: gerade bei der Kernspaltung, und zu ganz vielen weiteren Sachen oder Erkenntnissen
Evi: eigentlich geführt hat.
Evi: Und jetzt eben die Frage, also wie lange Sterne jetzt so viel Energie abstrahlen
Evi: können, hat dann auch einen Astronomen, Astrophysikern herumgetrieben,
Evi: den du sicher kennst, das war der Arthur Eddington.
Evi: Er ist ein sehr bekannter britischer Astronom gewesen, ganz viele Sachen auch untersucht hat.
Evi: Und der war tatsächlich, und da habe ich jetzt ein bisschen gestaunt,
Evi: 1920 hat er bereits postuliert, also er hat ein Werk geschrieben,
Evi: in der Internal Constitution of the Stars, wo er diverse Hypothesen schon aufgestellt hat.
Evi: Und im Prinzip eigentlich schon...
Evi: den Gedanken hatte, dass die Energie der Sterne eben durch Kernprozesse erzeugt wird.
Evi: Und er vermutete, dass eben Sterne Wasserstoff in Helium umwandeln können und
Evi: dabei eben Energie freisetzen. Und das ist eine ziemlich radikale Idee.
Jana: Ja, ich komme gerade auch drauf. Ich weiß nicht, vielleicht kommt das bei dir
Jana: gleich noch vor, aber das war doch auch Cecilia Penk-Kaboschkin,
Jana: die die Doktorarbeit geschrieben hat in der Zeit, dass sie glaubt,
Jana: dass Sterne hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehen.
Jana: Und das hat man ihr nicht geglaubt damals. Da gab es eine Riesenaufregung.
Jana: Aufregung, dass das nicht sein kann und das war genau die Zeit,
Jana: da muss auch in der Zeit ihre Doktorarbeit irgendwie reingefallen sein,
Jana: wo sie dann durch die Spektralien gesagt hat, es ist hauptsächlich Wasserstoff.
Evi: Das ist auch ein Thema eigentlich, woraus bestehen Sterne?
Jana: Ja, warum kann man da drauf, dass sie aus so einem leichten Gas eigentlich bestehen?
Evi: Er hat da auch als erstes Mal, dass das eben so Hochtemperaturplasma eigentlich
Evi: in den Sternen ist, dass da extreme Bedingungen im Inneren herrschen,
Evi: also ganz hohe Temperaturen und Erdrücke, Wasserstoff als Hautbestandteil,
Evi: wie du gerade schon angesprochen hast.
Evi: Ja, und er hat dann eben auch so quantitative Überlegungen schon gemacht,
Evi: dass da eben wirklich eine winzige Menge Masse ausreicht, eben durch die Fusion,
Evi: um diese Leuchtkraft der Sonne über Milliarden von Jahren aufrechtzuerhalten.
Evi: Und Eddington war jetzt schon an und für sich ein angesehener Astronom und er
Evi: ist aber auch skeptisch betrachtet worden.
Jana: Ist eine radikale Idee, muss man sich ja auch mal überlegen,
Jana: wenn man das Ding am Himmel sieht und sich überlegt, naja, das wird halt irgendwie
Jana: so sein wie die Erde im Prinzip. Es brennt halt nur aus irgendwelchen Gründen.
Jana: Und dann kommt da jemand daher und sagt, das besteht hauptsächlich aus dem leichtesten
Jana: Gas, was es im Universum gibt.
Jana: Muss man sich erstmal anfreunden mit dieser Idee.
Evi: Ja, ich glaube schon, dass das eben so ganz anders war als das,
Evi: was man halt damals auch wusste.
Evi: 1919 hat Ernst Rutherford bereits experimentell bewiesen, dass es möglich ist,
Evi: Kernumwandlungen zu machen.
Evi: Also Stickstoffkerne mit Alphateilchen, das hat er ja gerne gemacht,
Evi: bombardiert und Sauerstoff erzeugt.
Evi: Also da hat man schon gesehen, diese künstliche Kernreaktion, also dass das…,
Evi: möglich ist. Das hat auch die Idee von Eddington unterstützt.
Evi: In den 1920er Jahren hat man erst diesen Massedefekt auch entdeckt.
Evi: Die Differenz zwischen der Masse von einem Atomkern und quasi die Summe der
Evi: Bestandteile, also Protonen und Neutronen, dass das weniger ist,
Evi: also dass da ein Massedefekt ist.
Evi: Und das sind Sachen, die ist man jetzt Stückchen für Stückchen raufgekommen.
Evi: Ende der 20er Jahre ist ja auch der Tunneleffekt, auf den kommen wir dann später
Evi: noch, der ja auch eine Rolle spielt.
Evi: Der ist 1928 erst von Gamow entdeckt worden.
Evi: Ende der 20er hat es dann auch noch Berechnungen gegeben, eben für Kernreaktionen in Sternen.
Evi: Wenn die Temperatur hoch genug ist, dass diese Kolumbarriere überwunden werden kann.
Evi: Also das war mal so mathematisch. Haben dann einige Leute gezeigt,
Evi: da hat es ein paar gegeben, Fritz Huttermann und Edgerton waren der Federführerin,
Evi: die das mal berechnet haben, dass Kernfusion eine Energiequelle für Sterne sein kann.
Jana: Dass es überhaupt möglich ist, dass man dieses, das muss ja auch radikal sein,
Jana: dass man sagt, dass es möglich ist, diese doch auch sehr starken abstoßenden Kräfte zu überwinden.
Evi: Ja, was ich in dem Zusammenhang auch noch wirklich spannend finde,
Evi: ist, also wir müssen uns jetzt überlegen. Also ich habe es gerade vorhin kurz
Evi: erklärt, was ja Kernfusion ist.
Evi: Und das heißt, wir sind ja wirklich bei Atomkernen, Atom, also wirklich im Kleinsten der Kleinen.
Evi: Und jetzt hat 1920 Eddington ja schon so ein bisschen seine Gedanken dazu gemacht.
Evi: Und aber erst 1932 hat Chadwick das Neutron entdeckt.
Jana: Ah, das kam so viel später.
Evi: Ja, also Meitner und Hahn haben ja dann auch aufgrund von dem Ganzen ja dann
Evi: auch später noch einmal ihre Experimente aufgenommen und das noch einmal probiert
Evi: und alles weiter eben diese ganzen Entdeckungen.
Evi: Das heißt, dass auch diesen ganzen Atomaufbau, auch wieder Kern aufgebaut ist,
Evi: dass wir alles gerade im Entdecken, im Entstehen.
Evi: Also ich glaube, da haben wir sich so ein bisschen gegenseitig fast überholt
Evi: in ihren Erkenntnissen.
Jana: Ja, ja, wie haben wir schon mal gesagt, diese ganze Zeit irre.
Jana: Es sind wirklich da reingestolpert in eine Erkenntnis nach der anderen.
Jana: Davon kann man heute echt nur träumen.
Evi: Ja, aber es war auch, ich glaube, auch wichtig, Weil diese gegenseitigen Erkenntnisse
Evi: war dann, glaube ich, immer so ein weiteres Löppchen, dass dann andere Sachen
Evi: einfach herausgefunden wurden.
Evi: Und ganz spannend, das wusste ich nämlich auch nicht, 1934 gab es ein Experiment
Evi: auch von Rutherford mit einem Assistenten von ihm, dem Mark Oliphant.
Evi: Und die wollten untersuchen, was passiert jetzt, wenn man, also die Isotope
Evi: des Wasserstoffs, also schwerer Wasserstoff, Arterium und Tritium,
Evi: wenn die miteinander reagieren, was passiert da, sind dann draufgekommen,
Evi: okay, da ist jetzt eine Fusion von zwei Arteriumkerner, dann habe ich plötzlich Helium-3.
Evi: Das heißt, die haben eine Fusion geschafft.
Jana: Das ist krass, das wusste ich nicht.
Evi: Ja, und das finde ich total krass, dass du 1934 im Prinzip das erste Mal eine
Evi: Kernfusion geschafft hast im Labor.
Jana: Im Labor?
Evi: Ja, im Prinzip, ja.
Jana: Haben die eine Fusion hingekriegt?
Evi: Ja, eben.
Jana: Also ich meine, ja klar, nur von jetzt minimal, aber das wusste ich auch nicht.
Evi: Also das finde ich halt wirklich bemerkenswert.
Evi: Und dann kam endlich der Durchbruch, 1938, 1939, Hans Beter.
Evi: Der hat dann mit seinen Arbeiten endgültig die Antwort geliefert, was da passiert.
Evi: Bei Sternen, die so sind wie unsere Sonne, ist das ja der BP-Zyklus,
Evi: also Proton-Proton-Zyklus.
Evi: 1939 hat er dann den CNO-Zyklus beschrieben, das ist der Kohlenstoff-Stickstoff-Sauerstoff-Zyklus,
Evi: der ist bei schwereren Sternen, den werden wir uns aber heute nicht anschauen,
Evi: sondern wir werden dann eher noch einen Blick auf den Proton-Proton-Zyklus werfen.
Evi: Und der hat dann auch, 1967 hat er den Nobelpreis für Physik bekommen,
Evi: also für seine Beschreibungen.
Evi: Aber ich finde das halt auch spannend, weil es war halt diese ganzen Arbeiten
Evi: davor, glaube ich, mussten es sein, dass er dann eben auch seine Arbeiten machen konnte.
Jana: Die haben sich alle irgendwie so gegenseitig den Ball immer zugeworfen,
Jana: hatte ich das Gefühl. und jeder hat dann aufgebaut.
Jana: Bethel war doch auch im Manhattan Project dann beteiligt, soweit ich weiß.
Evi: Stimmt, ja.
Jana: Ja, da saßen ja dann wieder alle mit drin. Aber eigentlich ist es auch wieder
Jana: interessant, finde ich, dass es dann, wenn man jetzt mal das Ganze,
Jana: was man jetzt schon weiß, wie weit wir gekommen sind oder was wann entdeckt
Jana: wurde, wie lange es gedauert hat,
Jana: bis wir sowas eigentlich Fundamentales wie warum leuchtet die Sonne am Ende erklären konnten.
Jana: Ich meine, die leuchtet ja schon wirklich seit Millionen über unseren Köpfen
Jana: von den Köpfen der Menschheit und es hat dann wirklich Einstein gebraucht und
Jana: diese ganzen Teilchen und Kernphysik, um das wirklich ordentlich zu erklären.
Jana: Das ist schon wild.
Evi: Ja, total bin ich ganz bei dir. Ich finde es auch immer wieder spannend,
Evi: weil ja so quasi der Stern vor unserer Haustüre, der oft gerade so in der Astronomie
Evi: der Astrophysik so langweilig, was interessiert mich davon.
Evi: Und die wartet dann aber immer wieder mit ganz spannenden Sachen auf. Auf jeden Fall.
Evi: Also gerade auch was Forschung betrifft. Und eben wie du sagst,
Evi: dass man lange eigentlich gar nicht wusste, woraus besteht sie?
Evi: Wie erzeugt sie die Energie? Warum strahlt sie?
Evi: Das ist ganz viel auch erst in den letzten Jahrhunderten passiert.
Jana: Ja, weil es so uneingängig ist. Wenn man merkt das auch, wenn man mit Leuten
Jana: darüber spricht, oder wenn ich an der Sternwarte früher, weil ich da Kinderführungen
Jana: hatte, wenn du fragst, woraus besteht die Sonne, kommt immer Feuer.
Jana: Und das ist ja auch klar, weil es schaut halt einfach so aus.
Jana: Und es ist warm und es ist hell und was kennen wir, was so ist, es ist Feuer.
Evi: Es sind keine Flammen auf der Oberfläche. Das wollen wir gleich einmal hier klarstellen.
Jana: Ja, es sind keine Flammen.
Evi: Okay, also wenn ihr etwas mitnehmt heute von diesem Podcast.
Jana: Es brennt nicht.
Evi: Genau, es brennt nicht, das sind keine Flammen, ganz im Gegenteil,
Evi: das sind andere Sachen, die da passieren.
Evi: Genau, und wir gehen jetzt direkt in den Kern rein, der Sonne,
Evi: weil sich dort natürlich jetzt die Kernfusion abspielt und das wollen wir jetzt
Evi: noch kurz genauer anschauen, was da jetzt wirklich passiert.
Evi: Also ich werde das jetzt kurz nur beschreiben, ich möchte jetzt auch nicht zu im Detail reingehen.
Evi: Ja, aber ich glaube, es ist einfach wichtig, sich das ein bisschen zu vergegenwärtigen,
Evi: dass es eben diesen Zyklus gibt, der besteht aus drei Schritten.
Evi: Im Prinzip kann man da so ein kleines Kochrezept machen.
Evi: Also man nimmt vier Protonen oder Wasserstoffkerne. Genau, und im ersten Schritt,
Evi: diese zwei Protonen, die verschmelzen jetzt zu einem Deuteriumkern.
Evi: Also da haben wir dann ein Proton und ein Neutron.
Evi: Finde ich auch immer wieder spannend, dass ja Protonen zu Neutronen werden,
Evi: Neutronen zu Protonen. Das sind auch so Sachen, die ich im Prinzip super spannend
Evi: finde in der Atomphysik.
Evi: Auf jeden Fall haben wir jetzt hier diese zwei Protonen, die fusionieren zusammen.
Evi: Wir haben einen Deuteriumkern. Diesen Schritt, den müssen wir uns merken,
Evi: weil der passiert in dieser Gesamtreaktion, in diesem Zyklus zweimal.
Evi: Und der passiert tatsächlich extrem häufig, und zwar 10 hoch 38 Mal pro Sekunde in der Sonne.
Jana: Oh, okay.
Evi: Lass dir das auch noch ein bisschen auf der Zunge zergehen.
Evi: Das passiert auch noch für sich recht oft. Dann der nächste Schritt.
Evi: Also wir haben jetzt diesen Deuteriumkern.
Evi: Der verschmilzt jetzt in einem Proton zu einem Helium-3-Kern.
Evi: Der besteht eben aus zwei Protonen und einem Neutron.
Evi: Diese Reaktion haben wir eben auch zweimal. Also entsteht dann auch noch Gammastrahlung und so.
Evi: Also wir haben jetzt den Helium-3-Kern. Der verschmilzt eben mit einem zweiten zu Helium-4.
Evi: Also Helium-4 haben wir jetzt dann zwei Protonen, zwei Neutronen. Das ist dann stabil.
Evi: Und dabei werden zwei überzählige Protonen wieder freigesetzt.
Evi: Also das ist halt dann auch eben dieser Zyklus. Das heißt, wir haben wieder zwei freie Protonen.
Jana: Ah, dass du weitermachen kannst sozusagen.
Evi: Protonzyklus, genau. Also bei diesen ganzen Reaktionen entstehen auch immer
Evi: wieder Protonen, die das halt dann so am Laufen eigentlich auch halten.
Evi: Es entstehen dann eben auch so Sachen wie Neutrinos natürlich.
Evi: Das kennen wir dann auch in diesen Sonnenuntersuchungen.
Evi: Ja, das ist ganz spannend, weil die Energie, da kommen wir jetzt eben wieder
Evi: zu dieser Rechnung, die wir vorhin hatten.
Evi: Die Masse des Heliumkerns ist jetzt geringer, als wenn jetzt eben die Masse
Evi: von diesen allen vier Wasserstoffkernen, die du jetzt verwendet hast, zusammenrechnest.
Evi: Und zwar ist es eben 0,7 Prozent.
Evi: Das heißt, der Rest ist dann Energie, die freigesetzt wird. 98 Prozent von dieser
Evi: freigesetzten Energie ist jetzt wirklich kinetische Energie.
Evi: Und zwei Prozent davon kriegen dann die Neutrinos. Das heißt,
Evi: also da merkt man dann eben schon, dass diese Energie da eben freigesetzt wird.
Evi: Warum das jetzt in der Sonne möglich
Evi: ist? weil sie all dieses wirklich 15 Millionen Grad heißes Plasma hat.
Evi: Wir haben extrem hohe Geschwindigkeiten, wo diese Kerne kollidieren können.
Evi: Sie stoßen sich natürlich oft auch ab, wegen dieser elektromagnetischen Kraft,
Evi: was ich vorhin gesagt habe.
Evi: Wenn aber jetzt die Energie natürlich hoch genug ist, können sie das überwinden.
Evi: Es kommt diese starke Wechselwirkung dann zur Geltung, die eben die Kerne zusammenhält.
Evi: Die hat aber eben nur eine sehr geringe Reichweite. Also sobald das irgendwie
Evi: der Abstand größer ist, was jetzt den Kurs,
Evi: Atomkerngroßes oder die Atomgröße wirkt sie nicht, deswegen musst du halt wirklich
Evi: ganz nah ran eigentlich.
Evi: Diesen hohen Druck brauchen wir eben auch, weil tatsächlich sonst das Plasma
Evi: entweichen würde, das würde im Weltraum explodieren.
Jana: Ja, klar, wenn man sich auch überlegt, wenn man sonst irgendwie auch so hochenergetische
Jana: Teilchen hat, die auf solchen Temperaturen sind, du musst die ja irgendwie zusammenfangen,
Jana: also sonst hauen die ja in alle Richtungen ab.
Evi: Und es ist tatsächlich auch zum Teil deswegen nur möglich, weil da den Tunneleffekt ist.
Evi: Also es kommt tatsächlich auch ein Quanteneffekt ins Spiel, den wir halt da wirklich haben,
Evi: weil durch diese Kolumbarriere, dass das überwunden wird, ist einfach diese
Evi: Wahrscheinlichkeit irgendwann, dass das so ist und das ist dieser Tunneleffekt, den wir eben von der,
Evi: Quantenphysik kennen, Quantenmechanik, dass sie diese Barriere durchdringen,
Evi: durch Tunneln eben und fusionieren kann. Das finde ich extrem spannend,
Evi: das ist wirklich faszinierend.
Jana: Und es sind halt genug Teilchen in der Sonne sozusagen, dass dann dieser Effekt,
Jana: der jetzt nicht super wahrscheinlich ist, aber er kann auftreten,
Jana: tatsächlich einen Effekt hat, also dass er tatsächlich beiträgt zu dieser ganzen Sache.
Evi: Bevor wir jetzt eine kurze Werbepause machen, weil wir ja ganz neu jetzt Werbung
Evi: haben in diesem Podcast, gibt es aber noch eine Quizfrage.
Evi: Oh, okay. Ich hoffe, du hast dich jetzt gut vorbereitet.
Jana: Ich bin sehr gut vorbereitet.
Evi: Wir haben ja schon ganz kurz darüber gesprochen, dass man ja auch natürlich
Evi: bei uns im Labor versucht, die Energieproduktion über Kernfusion zu realisieren.
Evi: Da wir es offensichtlich Schwierigkeiten haben, weil wir wissen alle,
Evi: dass es da noch keine Kernfusionsreaktoren bei uns überall gibt.
Evi: Was denkst du, was so eine grundlegende Schwierigkeit sein könnte,
Evi: warum wir das noch nicht auf der Erde geschafft haben? Über das darfst du jetzt kurz nachdenken.
Jana: Okay.
Evi: Bis wir nach der Werbung wieder zurück sind.
Jana: Alles klar, sehr gut.
Evi: So, wir sind wieder da. Hast du nachgedacht, was jetzt die Schwierigkeit sein könnte?
Jana: Ich habe nachgedacht. Also ich weiß, dass, ich glaube zu wissen,
Jana: dass die Temperatur gar nicht unser Hauptproblem ist, sondern der Druck.
Jana: Weil die Frage immer ist, wenn du Teilchen auf so hohe Temperaturen erhöhst,
Jana: Wie schaffst du es, dass sie dann immer noch nah beieinander sind und nicht
Jana: in der Gegend rumfliegen?
Jana: Und das versucht man, glaube ich, mit magnetischem Einschluss zu machen auf der Erde.
Jana: Und daran scheitern wir momentan noch, soweit ich weiß. Ich weiß nicht,
Jana: ob das die ganze Wahrheit ist.
Evi: Das heißt, es ist der geringere Druck, oder wie?
Jana: Also ich würde jetzt behaupten, unser Hauptproblem für Kämpfungsäne auf der
Jana: Erde ist der zu geringe Druck, den wir nicht aufbringen können.
Evi: Ja, genau. Ja, und den müssten wir halt kompensieren mit einer höheren Temperatur.
Jana: Noch höherer Temperatur.
Evi: Ja, genau. Und die Temperatur müsste dann zehnmal so hoch sein.
Jana: Oh, also zehnmal höher ist es sozusagen.
Evi: Ja, genau.
Jana: Okay, dann ist die Temperatur wahrscheinlich wieder ein Problem.
Evi: Ja, richtig. Genau. Also es ist so fest, die Katze in den Schwanz,
Evi: glaube ich. Nicht ganz so einfach und nicht ganz so trivial.
Jana: Ja, gut, macht natürlich Sinn. Du kannst natürlich, wenn du sagst,
Jana: wir kriegen das nicht so stark eingeschlossen, dann müssen wir es aber noch
Jana: höher erhitzen und dann plötzlich hast du natürlich...
Jana: Da kannst du dich ja auch in so ein ähnlicher Hocharbeiten mit,
Jana: ja, wenn wir jetzt beliebig hohe Temperaturen machen könnten,
Jana: dann ginge das schon, aber tatsächlich sind wir auch nicht in der Lage.
Evi: Ja, bei einer Wasserstoffwomme hast du es ja dann auch, aber dann geht halt alles gleich futsch.
Jana: Ja gut, das ist ja eine unkontrollierte...
Evi: Genau, das ist man wieder ganz jung. Das geht halt dann auch nicht.
Evi: Ja, eben, also du musst das halt ein bisschen ausbauen sehen,
Evi: aber ja, das Ganze hat uns natürlich nicht davon abgehalten,
Evi: trotzdem unsere Versuche mit Kernfusion zu machen.
Evi: Ich habe vorhin schon erwähnt, das Experiment von 1934 ist jetzt doch schon 90 Jahre her.
Jana: Einfach etwas älter.
Evi: Wieso wir da noch nicht so viel weiter sind, versteht man jetzt dann gar nicht,
Evi: gell? Dass wir das noch nicht sagen.
Jana: Eigentlich schon, ja.
Evi: Wenn es eigentlich eine super Energiequelle wäre.
Jana: Es wäre vor allem die viel bessere. Also ich meine, der Traum der Kernfusion.
Evi: Natürlich.
Jana: Du hast keine hochstrahlenden Abfallprodukte mehr. Du hast kein Plutonium mehr.
Jana: Das Einzige ist, der Wasserstoff kann dir theoretisch in die Luft gehen.
Evi: Ja.
Jana: Gut. Aber das ist deutlich besser, als mit Uran, Plutonium, Celsium etc.
Jana: zu arbeiten. Und du kriegst, glaube ich, ist es mehr, das weiß ich gar nicht,
Jana: ob du mehr Energie rauskriegst, aber es ist auf jeden Fall sauberer,
Jana: in Anführungsstrichen.
Evi: Ja, und der Output ist auch höher.
Jana: Der Output ist höher?
Evi: Ja, ja, ich habe es gelesen bei den Vorbereitungen und ich meine nämlich,
Evi: dass bei der Spaltung ist es irgendwie so 0,08 und ich glaube,
Evi: bei der Fusion wäre es dann 0,7 oder irgendwas.
Jana: 0,1, dann hast du schon ordentlich gemacht.
Evi: Ja, ja, also der Output wäre schon, also es wäre schon toll,
Evi: wenn wir das machen könnten, aber...
Evi: Die Natur wird uns da keinen Gefallen, dass wir das so leicht machen können.
Evi: Obwohl bereits 1955 gezeigt wurde, dass Kernfusion künstlich herbeigeführt werden kann.
Evi: Und jetzt nämlich auch so, dass sie weiterläuft, dass das ein weiterlaufender
Evi: Prozess ist und dabei Energie freigesetzt wird.
Evi: Also Anu für sich forschen wir schon recht lange, aber...
Jana: Es gibt auch diesen Witz, die Kernfusion ist immer, egal wann du fragst,
Jana: noch 50 Jahre in der Zukunft.
Jana: Ob du das 1915 fragst oder 2000 oder jetzt.
Evi: Man kann auch darüber philosophieren, warum wir es als Menschen einfacher finden,
Evi: etwas zu spalten und kaputt zu machen.
Jana: Als etwas zusammenzufügen.
Evi: Genau, als etwas zusammenzufügen, aber das ist eher eine philosophische Frage.
Evi: Ich habe jetzt hier allerdings noch eine ganz nette Geschichte mitgebracht zur
Evi: Entdeckung, eigentlich aber ebenso, wie man auch an die Forschung reingegangen
Evi: ist oder was für Möglichkeiten es da gibt.
Evi: Und zwar, wir gehen jetzt zurück nach Argentinien, das sind die 1950er Jahre,
Evi: Weil da wurde nämlich tatsächlich im März 1951 bereits verkündet,
Evi: dass man eine erfolgreiche Durchführung kontrollierter thermonuklearer Reaktionen geschafft hat.
Evi: Und zwar das Ganze für einen friedlichen Einsatz, natürlich ein Kraftwerk,
Evi: also wirklich Durchbruch, der irgendwie erzielt hat.
Evi: Das hat Perron, Juan Perron damals, der Präsident eben in Argentinien, verkündet.
Evi: Also das wäre natürlich super gewesen. Also da hat die globale Energiekrise
Evi: da irgendwie mit einem Schlag. 50ern soweit gewesen wären.
Evi: Genau, 51ern. Ja, also wie kam es dazu oder warum war das so?
Evi: Das ist natürlich eine österreichische Geschichte, sonst würde ich dir nicht
Evi: erzählen. So viel verrate ich schon mal.
Evi: Also was fällt dir ein, wenn ich dir sage, Argentinien 1948, 1947.
Jana: Nazis.
Evi: Ja, genau. Nennen wir sie, es gab dort viele nicht praktizierende Nazis.
Jana: Ach so, um Gottes Willen, okay.
Evi: Ja, unter anderem gab es da einen Ingenieur, den Kurt Tang. Damals im Zweiten
Evi: Weltkrieg hat er also Flugzeuge gebaut.
Evi: Kampfmaschinen. Und der war jetzt eben in Argentinien tätig und der hat dann
Evi: den Roland Richter geholt, der Österreicher war. Den Namen kennen wir jetzt wahrscheinlich nicht.
Evi: Der wundert jetzt nicht. Der ist auch durch seine damalige Doktorprüfung gefallen,
Evi: weil er irgendeine komische Strahlung untersuchen wollte, die es nicht gibt.
Evi: Der hat dann im Zweiten Weltkrieg ein bisschen an Teilchenbeschleunigern geforscht.
Evi: Er wollte dann eigentlich in die USA emigrieren, aber die wollten ihn nicht.
Evi: Also die haben sich irgendwie totgestellt, hat keine Antwort bekommen.
Evi: Jetzt hat ihn dann der Tank nach Argentinien geholt. Und er hat dem Perron versprochen,
Evi: er baut jetzt so eine kleine Sonne. Oh nein.
Evi: In Kernfusion. Also er wird jetzt Argentinien mit billiger Energie quasi versagen.
Evi: Und Perron war natürlich super begeistert. Also der war total arm, macht der klar.
Evi: Ich habe gedacht, wenn die Deutschen da jetzt eigentlich recht gute Flugzeuge gebaut haben.
Jana: Warum könnten die auch eine Sonne bauen?
Evi: Genau, ja, können die natürlich auch so einen Fusionsreaktor bauen.
Evi: Das ist alles kein Problem.
Evi: Er hat dann auch tatsächlich ein eigenes Forschungsinstitut bekommen auf einer
Evi: Insel, das dort gebaut wurde, also das Exxon hat es hingebaut.
Evi: Er war dann ein bisschen paranoid, hat dann gemeint, nein, wird da sabotiert
Evi: und irgendwo geheim geforscht auf jeden Fall.
Evi: Da kam eben diese große Verkündung, 1951, dass sie das erfolgreich gemacht haben,
Evi: dass sie das kontrollieren können vor allem.
Evi: USA, UdSSR, die waren jetzt ein bisschen skeptisch. Man hat gesagt,
Evi: okay, gut, uns gelingt jetzt noch nicht einmal wirklich diese unkontrollierte Fusion.
Jana: Und sie sagen jetzt in Argentinien plötzlich.
Evi: Welche Typen da quasi am Ende der Welt, denen ist es jetzt gelungen,
Evi: was ist da passiert. Warum erzähle ich das?
Evi: Die Nachricht hat nämlich auch ein Typ gehört oder gelesen, der gerade am Weg zum Skifahren war.
Evi: Und den Namen kennst du jetzt aber bestimmt. Und zwar war das der Leimann Spitzer.
Jana: Ah, ja, vom Spitzer Weltraumteleskop zum Beispiel.
Evi: Ja, richtig, genau. Der Chef vom Astronomischen Institut in Princeton,
Evi: also an der Uni Princeton.
Evi: Und war eben auch Experte für Plasmaphysik. hat sich, glaube ich,
Evi: auch schon Ende der 40er, glaube ich, für so Weltraumteleskope ausgesprochen.
Evi: Hat auch beim Hubble sogar noch mitgearbeitet.
Evi: Hat dann aber den Start vom Spitzer-Teleskop selber dann nicht mehr erlebt.
Evi: Genau, es hat nicht bekommen. Auf jeden Fall ein guter Physiker,
Evi: guter Astrophysiker auch.
Evi: Und der hat jetzt eben am Weg zum Skiurlaub davon auch gelesen und hat ihn auch
Evi: ein bisschen stutzig gemacht.
Evi: Und da dachte ich, okay, gut, das muss er sich auch mal anschauen.
Evi: Währenddessen ist es jetzt in Argentinien nicht so gut gelaufen.
Evi: Also irgendwann ist der gute Richter dann auch mal aufgeflogen.
Evi: Also es gab zwar dann immer wieder so technische Probleme, wenn er was zeigen wollte.
Evi: Es gab dann auch eine Kommission, die sich das angeschaut hat und die dann auch
Evi: draufgekommen ist, dass er die Ergebnisse irgendwie so gefälscht und manipuliert hat.
Evi: Und dass der Richter wohl keine Ahnung jetzt von Kernfusion hat.
Evi: Der hat dann auch das Land verlassen, ist irgendwie untergetaucht.
Evi: Ganz toll, ja. Gut, jetzt hat er die Kernfusion jetzt nicht erfunden,
Evi: aber er hat den Spitzer auf eine Idee gebracht.
Evi: Und zwar nämlich, der hat dann ihm nachgedacht, was man den
Evi: wirklich machen könnte. Und ist dann draufgekommen, dass man dieses Plasma jetzt
Evi: natürlich durch Magnetfelder kontrollieren kann.
Evi: Und hat somit dann dieses Konzept von einem Stellarator entworfen.
Evi: Also das ist eben jetzt eine Möglichkeit, dass wir das Plasma stabilisieren
Evi: durch Magnetfelder und so dann Atomkerne darin eben fusionieren können.
Evi: Das ist jetzt eine von zwei Methoden. Also zweitens ist es Tokamark.
Jana: Ja, aber in München, der steht da draußen in Garching, der Tokamark.
Evi: Genau, es gibt noch eine dritte Methode, an der auch geforscht wird bezüglich
Evi: Kernfusion. Das ist die Trägheitsfusion.
Evi: Die größte Hoffnung ist natürlich ITER in Frankreich.
Evi: Da heißt es ja auch immer wieder.
Jana: Da geht es richtig rund.
Evi: Genau, dass da jetzt bald was passieren wird.
Jana: Ja, in Deutschland, wir haben so die ein oder anderen Politiker,
Jana: die ich an der Stelle nicht nennen möchte, die sind schon dafür,
Jana: die Windkrafträder wieder abzubauen.
Jana: Wir müssen jetzt was machen für die Kernwindskraftwerke.
Evi: Also ja, so schnell geht das nicht. Es gibt ja in Österreich diesen Spruch,
Evi: wobei ich nicht weiß, ob der politisch korrekt ist, aber Der heißt halt,
Evi: so schnell schießen die Preußen nicht.
Evi: Der eben auf eine kriegsgeschichtliche Anekdote zurückgeht.
Evi: So schnell schießt das die Kernfusion auch nicht. Vor allem,
Evi: weil ITER ja auch nicht darauf ausgelegt ist, irgendwas mit Energie zu beliefern
Evi: oder irgendwo eingespeist zu werden.
Jana: Dieser Durchbruch in den USA, das ist eine rein militärische Einrichtung gewesen.
Jana: Also es sind keine, die suchen nicht nach Kernkraftwerken, um die zu betreiben.
Evi: Ja, das finde ich so arg, dass halt die Amerikaner das so wirklich ganz offensichtlich
Evi: eben auch militärisch forschen.
Evi: Ich habe mir da kurz überlegt, wer weiß das der Trump? Man sollte ihm das nicht sagen.
Jana: Man sollte ihm das nicht erzählen. Also der kann es Gott sei Dank nicht ganz
Jana: auseinanderhalten, glaube ich.
Evi: Naja, vor allem, wenn er sagt, da gibt es einen riesen Laser.
Jana: Ja, ja, oh.
Evi: Ja, ja, ja, das ist nicht gut.
Jana: Vielleicht, wenn man ihn mal ablenken muss von irgendwas, dann sagt man ihm den Laser.
Evi: Ja.
Evi: Ja, ich weiß nicht, dass das alles so gut ist. Das klingt eigentlich nach einer
Evi: schlechten James-Bond-Filie.
Jana: Ja, das stimmt.
Evi: Wie du sagst, ganz viel Forschung auch. Eben leider auch in natürlich militärischer
Evi: Hinsicht, was man machen kann.
Evi: Es gibt ja auch die Wasserstoffbombe, habe ich ja auch kurz schon erwähnt.
Evi: Natürlich forschen wir da so in allen möglichen Richtungen immer.
Evi: Ist jetzt natürlich die Frage, warum die Sonne quasi so langsam ihren Wasserstoffvorrat
Evi: verbrennt. Und jetzt eben nicht so schnell wie bei der Wasserstoffbombe.
Evi: Du hast es eh schon gesagt, die Wasserstoffbombe ist ja unkontrolliert.
Evi: Bei der Sonne läuft das alles stabiler, kontrollierter ab.
Evi: Also es ist ganz wichtig, glaube ich, ist einfach auch, dass die Sonne im stabilen
Evi: Gleichgewicht ist, also das hydrostatische Gleichgewicht, weil du ja einerseits
Evi: diesen Strahlungsdruck hast, der eben die Energie, die durch die Fusion erzeugt
Evi: wird, das drückt ja nach außen eigentlich und gleichzeitig hast du die Gravitationskraft.
Evi: Das heißt, da ist eben so ein ständiges Gleichgewicht, was jetzt dann auch die
Evi: Diffusionsrate kontrolliert.
Evi: Und ich habe ja schon erzählt, dass ja die Reaktionsrate ja auch der Temperatur
Evi: und Dichte reguliert wird.
Evi: und wir haben diesen Tunneleffekt. Aber im Prinzip läuft das alles ein bisschen langsamer.
Evi: Es ist zwar schon, dass diese Reaktionen, das sind viele pro Sekunde,
Evi: und es ist auch, wenn du dir die Masse anschaust, was da fusioniert wird in
Evi: Sekunden, dann klingt das total gigantisch, aber die Sonne ist halt auch gigantisch.
Jana: Ein großer Plasmaball.
Evi: Eben, aber in Wahrheit passiert das alles eigentlich sehr langsam.
Jana: Es ist ja auch so, dass die großen massereichen Sterne durch ihre große Masse
Jana: und dann die höhere Temperatur läuft ja diese Kernfusion deutlich schneller
Jana: ab, deswegen leben sie deutlich weniger lang.
Jana: Oder? Also ich meine, das hat ja nur was damit zu tun, dass sie einfach mehr
Jana: Druck auf ihren Kern ausüben.
Jana: Und die Sonne ist halt für uns glücklicherweise nicht so riesig,
Jana: dass das da relativ gemäßigt abläuft.
Evi: Weil sie auch eine geringere Temperatur hat. Es ist zwar noch immer diese 15
Evi: Millionen Grad, aber eben genau bei den größeren, bei den massenreicheren Sternen
Evi: ist da halt die Temperatur noch mal höher.
Evi: Und da ist das Temperatur abhängiger. Das stimmt schon genau.
Evi: Bei der Wasserstoffform ist jetzt eben alles unkontrolliert.
Evi: Da wird diese extrem hohe Temperaturdichte wirklich ganz schnell ausgelöst in
Evi: Mikrosekunden, eben dann auch ein Vielfaches.
Evi: Und dort sind auch Deuterium- und Tritiumkerne, die da eben fast gleichzeitig
Evi: fusionieren, was eben eine gigantische Menge an Energie freisetzt und wird dann
Evi: eben in Mikrosekunden alles verbraucht.
Jana: Du kannst ja auch gar nicht anders, oder? Also ich meine, weil du hast ja nur
Jana: so kurz Zeit, wo du das Plasma so dicht halten kannst, weil dann genau deswegen
Jana: muss das so schnell ablaufen.
Evi: Das ist auch eines der Probleme jetzt in dieser Forschung, weil dieser Fusionsprozess
Evi: dann abläuft und dann aber auch beendet ist.
Evi: Wenn jetzt einen Reaktor oder sowas haben, geht das wirklich zur Energiegewinnung,
Evi: dann müsste dieser Prozess einfach immer weiterlaufen und das funktioniert aber auch nicht.
Jana: Das ist der Punkt, also dass wir mal irgendwie einen Haufen Kerne fusionieren
Jana: können, das kriegen wir schon hin, aber dass wir das Ganze irgendwie kontrolliert
Jana: und dauerhaft ablaufen lassen, das ist dann die hohe Kunst der friedlichen Kernfusionsnutzung.
Evi: Zum Glück ist das ja alles bei der Sonne eher geregelt, weil das ist für uns total gut
Evi: Weil dadurch, dass die Sonne eigentlich so langsam ist, das so abläuft,
Evi: hat sie ja nicht wenige Millionen Jahre,
Evi: die sie existiert, sondern diese längere Laufzeit, diese kontinuierliche,
Evi: stabile Energieabgabe und das alles ist dann das, was das Leben auf der Erde erst ermöglicht.
Jana: Wahnsinn eigentlich, dass es schon wieder Albert Einstein im Prinzip ist,
Jana: der da um die Ecke kommt mit seinem E ist gleich im C-Quadrat und auch die Grundlage
Jana: unseres Lebens erklärt.
Jana: Ich meine, die Größe der Sonne ist ja auch so ein Faktor, also ich komme ja
Jana: ursprünglich so aus dieser Exoplanetenecke,
Jana: dass man sagt, die deutlich größeren Sterne, also vielleicht könnte man sich
Jana: noch leben um so einen F-Stern, also eine Kategorie größer als die Sonne vorsteht,
Jana: aber größer eigentlich nicht.
Jana: Die leben nicht lang genug und sind auch so zu gewalttätig sozusagen auf ihrer
Jana: Oberfläche, als dass man sich da vorstellen könnte, dass da irgendwas leben könnte.
Evi: Und die Strahlung wäre, glaube ich, auch zu groß, oder?
Jana: Es ist ein bisschen blöd, weil die M-Zwerge, die ganz Kleinen,
Jana: die haben nicht diese ganz hohe energetische Strahlung. Das ist natürlich das Problem von den Großen.
Jana: Aber die haben wahnsinnig viele Ausbrüche wiederum auf ihrer Oberfläche.
Jana: Und du musst ja bei den Kleinen sehr nah dran sein, damit du überleben kannst
Jana: sozusagen von der Temperatur her. Das heißt, diese sonnenähnlichen Sterne,
Jana: diese G-Sterne scheinen schon so ein bisschen die goldene Mitte zu sein.
Jana: Obwohl ich immer noch ein Plädoyer immer geben möchte für die K-Zwerge.
Jana: Die werden immer vergessen. Das ist M-Zwerge, dann kommen die K-Zwerge,
Jana: dann kommen die G-Sterne.
Jana: Und die K-Zwerge sind eigentlich auch nicht schlecht. Die sind ein bisschen
Jana: kühler als die Sonne, aber haben halt noch mehr Zeit und sind nicht ganz so
Jana: gewalttätig, also nicht so viele Ausbrüche. Die Karzwerge werden,
Jana: glaube ich, 30 Milliarden Jahre alt oder sowas.
Jana: Und da hätte halt die Evolution zum Beispiel auch eine zweite Chance.
Jana: Also wenn wir jetzt irgendwie uns mit den Wasserstoffbomben vom Gesicht der
Jana: Erde sprengen würden, dann wäre es schwierig, nochmal wirklich von Null anzufangen.
Jana: So viel Zeit hat die Sonne dann nicht mehr.
Jana: Aber bei den Karzwergen zum Beispiel wäre das kein großes Problem.
Jana: Ja, diese ganz großen, ich glaube, diese größten Sterne, was haben die für Zeige?
Jana: Ach, zehn Millionen Jahre oder sowas? Und dann sind die schon wieder ausgebrannt.
Evi: Ich glaube, die ganze Zeit sind ja ganz nur ein paar Millionen Jahre.
Jana: Da hast du gar nicht Zeit, einen Planeten ordentlich überhaupt zu bilden.
Evi: Und dass da überhaupt irgendwas drauf ist. Aber ich sehe schon,
Evi: ich glaube, da kommt schon ein nächstes Thema für dich angerollt.
Jana: Oder?
Evi: Aber dass du sprechen möchtest.
Jana: Ja, ich finde das sehr, sehr spannend, diese Frage, welche Sterne suchen wir überhaupt ab?
Jana: Weil es wäre ja enorm hilfreich, wenn wir wüssten, okay, die Sterne müssen wir
Jana: gar nicht angucken, wenn wir nach Leben suchen.
Jana: Also die Sonne ist da schon schön. Da ist halt die Frage, sind wir der absolute
Jana: Normalfall oder sind wir vielleicht ein Ausreißer?
Jana: Also deswegen muss man nicht vergessen, vielleicht haben wir einen vergleichsweise
Jana: dann doch eher riesigen kurzlebigen Stern und die meisten Lebensformen sind
Jana: eigentlich um kleinere Sterne, weil die noch länger leben. Aber who knows?
Jana: Müssen wir mal in einer eigenen Folge besprechen.
Evi: Das stimmt, eine gute Stichworte. Wir machen jetzt eine kurze Werbepause.
Jana: Jo, machen wir ganz kurz Pause.
Jana: So, da sind wir auch schon wieder und sind auch schon am Ende angekommen.
Jana: Also Eva, vielen, vielen Dank für diese Fahrt durch die Kernfusion.
Evi: Ja, gerne.
Jana: Ist hochspannend und wer weiß, wann die ersten Kraftwerke auf unseren Wiesen stehen.
Evi: Ob wir das noch erleben werden.
Jana: Ob wir das noch erleben werden. Mal schauen. Schön wäre es natürlich schon.
Evi: Ja, ich weiß nicht, ich bin da so ein bisschen zwiegespalten,
Evi: weil ich mir, also es wäre natürlich toll, ja, aber es ist halt schon schwierig.
Jana: Ja, also ich meine, das ist, ich weiß nicht, wie es in Österreich ist,
Jana: aber ich finde es von der Rhetorik her ganz, ganz schwierig,
Jana: weil das momentan, also dieses, wir haben ja dieses Unwort geprägt bekommen,
Jana: die Technologieoffenheit.
Evi: Ach ja, bei uns auch, ja.
Jana: Ja, genau. Und das ist halt einfach eine Misshandlung, wie wir es sagen,
Jana: von wissenschaftlichem Gerede, weil da gibt es Politiker, die eben sagen,
Jana: ja, ja, wir müssen ja nur auf die Kernfusion warten und die kommt schon.
Jana: Und deswegen brauchen wir jetzt keine Windkrafträder und keine Wasserkraft und keine Solardächer.
Jana: Es ist ja da und das ist einfach eine Lüge. Das ist Debattenverschiebung.
Jana: Ich kann doch jetzt nicht anfangen, über irgendwelche Kernkraftwerke,
Jana: also Fusionskraftwerke zu
Jana: sprechen und sagen, ja und deswegen lassen wir jetzt Kohle weiterlaufen.
Jana: Und das wird dann schon. Also das ist leider ganz schwierig.
Jana: Also mal schauen, wie es ausschaut. Ja, wir hoffen natürlich,
Jana: wir konnten euch die Fusion heute auch so ein bisschen näher bringen.
Jana: Ob ihr jetzt an die nächsten Fusionskraftwerke in 20 Jahren glaubt oder nicht,
Jana: das müsst ihr entscheiden.
Jana: Wenn ihr euch bedanken wollt bei uns, da freuen wir uns natürlich sehr mit einem
Jana: Kaffee für Cosmic Latte.
Jana: Das geht entweder über Paypal oder ihr könnt auch ein Abo abschließen über Steady oder Patreon.
Jana: Und worüber wir uns natürlich auch immer freuen, ist Bewertungen und Feedback.
Jana: Ihr dürft uns natürlich auch gerne weiterempfehlen oder uns auch Fragen und
Jana: Anregungen schicken an kontakt.kosmiklatte.at oder auch auf der Website direkt
Jana: kosmiklatte.at Kommentar hinterlassen.
Jana: Ihr findet uns auf Instagram unter kosmiklatte.podcast.
Evi: Was ich noch anmerken möchte ist, ihr könnt natürlich auch Kommentare auf Spotify hinterlassen.
Jana: Ja genau, das stimmt.
Evi: Es dauert nur manchmal, bis sie erscheinen. Muss man freigeben.
Evi: Ja, die muss man freigeben und ich übersehe das.
Evi: Ich kriege da keine Benachrichtigung, wenn da ein neues Kommentar ist.
Evi: Und ja, ich muss mich da eh selber an der Nase nehmen.
Evi: Ich werde versuchen, hier öfters reinzusehen und die dann freizuschalten.
Evi: Ich war das letzte Mal ganz überrascht, weil ich mir gedacht habe,
Evi: ich habe eh erst nachgesehen und wollte mir so die Statistik anschauen vom letzten
Evi: Jahr. Und auf einmal, huch, okay.
Jana: Ganz schön Kommentare. Ja, da waren ganz viele Kommentare.
Evi: Auch sehr liebe. Danke. Also wir freuen uns wirklich immer sehr über eure Kommentare.
Jana: Total. Weil das dann nicht immer diese stumme Masse ist, sondern da merkt man
Jana: wirklich, ah, da sind tatsächlich Leute und da gibt es natürlich auch ganz viele
Jana: Anregungen und Inspirationen und das ist immer hervorragend.
Jana: Also gerne immer her damit.
Jana: Gut, dann würde ich sagen, wir haben ja schon fast das Thema für mein nächstes Thema festgelegt.
Evi: Ich glaube, wir haben jetzt ganz viele Themen für ganz viele nächste Male.
Jana: Da bereite ich mich schon mal drauf vor und danke dir Eva nochmal für diese
Jana: schöne Zusammenfassung und danke euch und wir hören uns beim nächsten Mal wieder.
Evi: Ja, bis dann. Tschüss.
Evi: Ja, wie gesagt, wir haben die Kernspaltung schon mal besprochen.
Evi: Also wer da nochmal reinhören möchte.
Evi: Ja, na. Also wer da noch... Meine Stimme ist gerade voll weg.
Evi: Sorry. Ich klinge ja... Warten wir halt dann Exorzisten. Was ist denn da los? Okay.
Florian
‧Eva von Cosmic Latte
‧Gruenix
‧Gruenix
‧